Istomin entzaubert Hamburger Prinzen Reister

Nachdem bereits Philipp Kohlschreiber in Hamburg ausgeschieden war, musste nun auch Julian Reister die Segel streichen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 22.07.2010, 18:07 Uhr

Der Abschied bei den German Open war eines Prinzen würdig. Trotz Niederlage gegen den Usbeken Denis Istomin wurde der "Hamburger Jung" Julian Reister von rund 3500 Zuschauern mit minutenlangem Applaus gefeiert. Zwei Stunden und neun Minuten kämpfte Reister gegen das Achtelfinal-Aus an, bis er sich am Ende dennoch mit 6:3, 3:6 und 6:7 (3) geschlagen geben musste. "Momentan bin ich, ob der verpassten Chance schon sehr enttäuscht. Ich hätte gern noch Viertelfinale gespielt", sagte Reister. Nach dem Ausscheiden von Philipp Kohlschreiber und Reister ist die Chance auf drei Viertelfinalisten am Hamburger Rothenbaum seit 1989 (Charly Steeb, Michael Westphal und Boris Becker) vertan.

Reister dominiert Satz eins


In seiner neunten ATP-Begegnung zeigte sich Reister von Beginn an motiviert. Auffällig: Bislang wirkte Reister bei seinen Spielen gerade zu Beginn sehr nervös, gegen Istomin eher routiniert. Unter den Augen seines Mentors Michael Stich gelang es dem ATP-Neuling an die Leistungen der vorhergehenden Partien anzuknüpfen. Engagiertes Auftreten, überlegtes Grundlinienspiel und trickreiche Stops sorgten nicht nur für das entscheidende Break zum 5:3 nach 34 Minuten, sondern auch zum 6:3-Satzgewinn wenig später. "Am Anfang war ich gar nicht nervös. Ich habe mich heute sogar besser gefühlt als gestern", meinte Reister.

Nach verlorenem zweitem Satz, 3:6, besann sich der gebürtige Hamburger wieder seiner Stärken. Dennoch gelang es Reister, unter dem Beiwohnen von Florian Mayer, nicht das Break zum 3:2 zu halten und kassierte das sofortige Rebreak. Die Entscheidung fiel im Tiebreak, zugunsten des 23-jährigen Istomin. "Er hat einfach unglaublich gut serviert und es mir somit sehr schwer getan. Mental war ich eigentlich ganz gut drauf", analysierte Reister.

Zweite Begegnung gegen einen Top-Ten-Spieler muss warten

Nach dem Aus verpasst Reister die Chance auf sein zweites Duell mit einen Top-10-Spieler. Bei den French Open feierte der Weltranglisten-121. seinen Einstand gegen die damalige Nummer eins Roger Federer. Am Hamburger Rothenbaum spielen der Titelverteidiger und Weltranglistensechsten Nikolay Davydenko und Andrey Golubev noch um den Viertelfinaleinzug und das damit verbundene Duell mit dem Usbeken.

Kas und Beck im Doppel-Halbfinale


Erfolgreicher waren Christopher Kas und Andreas Beck in der Doppelkonkurrenz. Das Duo gewann mit 6:2 und 7:6(7) gegen das an Nummer drei gesetzte tschechisch-slowakische Paar Frantisek Cermak und Michael Mertinak. Im Halbfinale erwartet das neue „Traumdoppel“ die beiden Franzosen Jeremy Chardy und Paul-Henri Mathieu.

Revanche geglückt

Christopher Kas konnte sich mit dem Erfolg für die Viertelfinalniederlage in Halle vor sechs Wochen revanchieren. Zusammen mit Philipp Kohlschreiber unterlag er dort Cermak und Mertinak beim renommierten ATP-250er Rasenplatzturnier mit 2:6 und 4:6.(Text: gp; Foto: J. Hasenkopf)

von tennisnet.com

Donnerstag
22.07.2010, 18:07 Uhr