Jahreszeugnis Novak Djokovic: Spitzenleistungen in einer schwierigen Saison; Sehr gut

Die Saison 2022 war für Novak Djokovic eine mit vielen Unwägbarkeiten, die am Ende des Tages aber mit großen Triumphen eine ausgesprochen positive Bilanz zu Tage fördert.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 17.12.2022, 14:33 Uhr

© Getty Images
Trotz vieler Unwägbarkeiten hat Novak Djokvic eine starke Saison hingelegt

Hier ist weder der Platz noch die Zeit, um die leidige Geschichte um Novak Djokovic und sein Nicht-Antreten bei den Australian Open 2022 nochmals aufzurollen. Fest steht, dass dem Serben aufgrund seines Impstatus die Teilnahme am ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres verwehrt blieb. Ein Umstand der den 35-Jährigen nicht nur emotional gehörig aus der Bahn warf - auch tennistechnisch lief zu Beginn der Saison nicht allzuviel zusammen.

So gab es beim ATP-World-Tour-500-Event von Dubai eine Viertelfinalniederlage gegen den damals an Rang 123 geführten Tschechen Jiri Vesely zu verkraften, und auch beim Masters-1000-Event in seiner Wahlheimat Monaco musste der damals noch als Weltranglisten-Erster Geführte eine herbe Dreisatz-Auftaktniederlage gegen Alejandro Davidovich Fokina hinnehmen. Ein Hauch von Schwanengesang wehte damals durch den Monte Carlo Country Club.

Aber eben nur ein Hauch: Denn Novak wäre nicht Djokovic, wenn er sich durch die kleineren und größeren Dämpfer von weiteren Meilensteinen abhalten hätte lassen. Ein Einlenken in die richtige Spur konnte bereits beim echten Heimturnier in Belgrad erpäht werden. Auch wenn bereits im Achtelfinale gegen Landsmann Laslo Djere fast schon wieder Schluss gewesen wäre, kämpfte sich "Nole" jeweils über Dreisatz-Partien bis ins Endspiel, wo gegen Andrey Rublev vorerst noch kein Kraut gewachsen war.

Virtuell ex aequo mit Alcaraz auf Platz eins

Dennoch: die Handbremse im oberen Stockwerk war gelöst, und nach einem denkbar knappen Halbfinal-Aus in Madrid gegen Carlos Alcaraz, tütete der "Djoker" beim 1000er-Event in Rom seinen ersten Saisontitel ein - den sechsten in der ewigen Stadt insgesamt. In Roland Garros verlor der Südslawe im Viertelfinale gegen den 14-fachen French-Open-Champion Rafael Nadal - eine Niederlage mit der man auch in der allerbesten Spielform rechnen muss.

Der große Coup der Saison folgte dann am heiligen Rasen zu Wimbledon. Auch wenn das Rasen-Major in der vergangenen Spielzeit ohne Weltranglisten-Wertung und ohne russische und belarussische Beteiligung begangen werden musste, war der Titel im All England Lawn Tennis and Croquet Club ein voller Erfolg. Djokovic bezwang im Endspiel Tennis-Entertainer Nick Kyrgios und schaffte mit dem Viersatz-Erfolg auch seinen vierten Wimbledon-Triumph in Folge.

Auch bei den US Open 2022 durfte der Südosteuropäer nicht an den Start gehen, dafür holte er bei seinen letzten vier Turnierauftritten des Jahres drei Titel (Tel Aviv, Astana, Turin) und eine Finalteilnahme (Paris-Bercy). Gerade der Triumph bei den ATP Finals in Norditalien setzte ein fettes Ausrufezeichen hinter die Leistungen des aktuell Weltranglisten-Fünften. Übrigens: Wenn man dem Konto Djokovics die 2000 Weltranglisten-Punkte für den Turniersieg in Wimbledon hinzurechnen würde, stünde er ex aequo mit Alcaraz auf Platz eins der ATP-Charts. Und da haben wir unseren Fantasie-Motor bezüglich der US Open noch gar nicht angeworfen. 

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