Jessica Pegula zum Madrid-Skandal: „In welchem Jahrhundert leben die?“

Nach Cori Gauff hat auch deren Doppel-Partnerin Jessica Pegula die Siegerehrung nach dem Finale im Frauen-Doppel beim WTA-Tour-1000-Turnier in Madrid hart kritisiert.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 11.05.2023, 09:02 Uhr

Szenen einer Siegerehrung der etwas anderen Art
© Getty Images
Szenen einer Siegerehrung der etwas anderen Art

Wer schon mal die Chance gehabt hat, einer Pressekonferenz mit Jessica Pegula beizuwohnen, der wird sich an eine Frau erinnern, die sehr unaufgeregt sehr erwachsene Dinge sagt. Pegula, das sollte mittlerweile bekannt sein, ist die Tochter von Terrence Pegula, der sein Vermögen unter anderem zum Kauf der Buffalo Bills (NFL) und der Buffalo Sabres (NHL) eingesetzt hat. Jessi ist also großen Rummel gewöhnt.

Umso interessanter wäre es gewesen, hätte man Pegula nach dem Finale im Frauendoppel in Madrid auch tatsächlich gehört. Zwar haben sie und Cori Gauff das Endspiel gegen Victoria Azarenka und Beatriz Haddad Maia verloren, aber eigentlich sind kurze Wortadressen an die Fans, das Team und die Veranstalter ja üblich.

Tweet von Azarenka als Auslöser?

Oder um es mit den Worten von Jessica Pegula zu sagen: „Hätte ich gedacht, dass wir nichts sagen könnten? Nein! Von so etwas habe ich in meinem Leben noch nicht gehört. Sogar bei einem 10.000er-Challenger würde man dazu die Möglichkeit bekommen. Ich weiß nicht, in welchem Jahrhundert diejenigen leben, die diese Entscheidung getroffen haben oder ob sie tatsächlich ein Gespräch geführt haben mit dem Ergebnis: `Wow, das ist eine tolle Entscheidung und wir werden dafür sicherlich keine Kritik einstecken.“

Die Szenen, die sich da am Sonntagnachmittag abgespielt haben, müssen übrigens skurril gewesen sein. „Jemand hat zu uns gesagt: `Jetzt geht Ihr bitte auf das Podium und wir machen ein Foto zusammen.´ Dann hat sich Vika zu uns umgedreht und gesagt: `Es wird keine Reden geben.´“ Erst da hätten alle vier Frauen bemerkt, dass gar keine Mikrofone aufgebaut waren. „Es war alles sehr gedrängt“, so Pegula nun in Rom.

Ausgangspunkt der Kontroverse könnte ein Tweet von Azarenka gewesen sein, in dem sie die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern in Madrid anprangerte. Auf diesen Tweet hat Turnierchef Feliciano Lopez reagiert. Auf die Kritik an der Siegerehrung am Sonntag noch nicht.

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von Jens Huiber

Donnerstag
11.05.2023, 11:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 11.05.2023, 09:02 Uhr

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