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Joel Schwärzler geht gut begleitet in den schwierigen Übergang

Joel Schwärzler hat sich am Donnerstag in der Wiener Stadthalle erstmals nach seinem Triumph beim ITF Juniors Masters in Chengdu der Öffentlichkeit präsentiert.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 27.10.2023, 17:19 Uhr

Joel Schwärzler am Donnerstag in Wien
© GEPA Pictures
Joel Schwärzler am Donnerstag in Wien

Joel Schwärzler, das muss man dem 17-jährigen Vorarlberger lassen, hat neben seinen jetzt schon beachtlichen Fähigkeiten auf dem Tenniscourt auch ein gewinnendes Lächeln. Kann man nicht lernen, so etwas. Es lächelt sich andererseits natürlich auch leichter gewinnend, wenn man viele Tennismatches gewinnt. Und das hat Schwärzler zuletzt getan: Zunächst beim ITF-J500-Turnier in Osaka, dann auch beim ITF Junior Masters in Chengdu. Da ist es kein Wunder, dass Schwärzler am Donnerstagnachmittag von Marion Maruska im Rahmen einer Presskonferenz bei den Erste Bank Open 2023 die Auszeichnung zum Nachwuchsspieler des Jahres im ÖTV erhalten hat.

Schwärzler gibt sich realistisch

Nun sprach Schwärzler zwar am österreichischen Nationalfeiertag, aber eben leider auch ohne die Möglichkeit, einem seiner Profi-Kollegen im Achtelfinale des Wiener Klassikers zuzusehen. Dominic Thiem, Filip Misolic und Sebastian Ofner waren allesamt in Runde eins im Einzel ausgeschieden, Ofner durfte immerhin noch m Doppel ran.

Werden die heimischen Fans Joel Schwärzler als nächste große Hoffnung auf dem Center Court sehen? „Nur mit einer Wildcard“, sagt der erfrischend realistische Linkshänder, dessen Coach Jürgen Melzer während der letzten Tage in der Stadthalle war. Aber nicht am Pressetermin teilnimmt. Dafür ÖTV-Präsident Martin Ohneberg, der eine grundsätzliche Laudatio auf den Nachwuchsbereich des Verbandes hält.

Melzer gewinnt Junioren-Grand-Slam-Titel

Schwärzler steht nun vor dem schwierigen Übergang in das Männertennis. Als einer der zehn besten Jugendlichen der Welt (im Moment ist er sogar Dritter der Weltrangliste mit Tendenz nach oben) darf er acht Wildcards für Challenger-Turniere im kommenden Jahr in Anspruch nehmen. Das wird er naturgemäß tun - und darüber hinaus versuchen, so wie sein Coach Melzer auch noch als Junior bei einem Grand-Slam-Turnier zu reüssieren. Sollte er dies wirklich schaffen, wäre danach sofort Schluss mit Nachwuchstennis. So haben es andere auch gemacht, wie etwa Alexander Zverev nach dem Gewinn der Australian Open als 16-Jähriger.

Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Auf dem sich Joel Schwärzler gut begleitet weiß. Zwei ITF-Turniere stehen in dieser Saison noch an. Dann kommt die wohlverdiente, wiewohl kurze Pause.

von Jens Huiber

Donnerstag
26.10.2023, 19:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.10.2023, 17:19 Uhr