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Juan Martin del Potro lässt US-Open-Sieg 2009 Revue passieren

Juan Martin del Potro lässt im Gespräch mit ESPN FC den wohl größten Erfolg seiner Karrier, den Triumph bei den US Open 2009, Revue passieren - und teilt eine emotionale Anekdote über seinen Grovater. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 19.06.2020, 18:36 Uhr

Der Moment des Erfolgs: "DelPo" nach dem verwandelten Matchball bei den US Open 2009
Der Moment des Erfolgs: "DelPo" nach dem verwandelten Matchball bei den US Open 2009

Juan Martin del Potro ist Teil einer äußerst elitären Runde. Zusammen mit Marin Cilic, Stan Wawrinka und Andy Murray ist er nämlich einer jener vier Spieler, die neben den "Big Three" seit Marat Safins Triumph bei den Australian Open 2005 bei einem Grand Slam reüssieren konnten. 2009 war dieser Tag gekommen, für den Hünen aus Argentinien, als er in Flushing Meadows Roger Federer im Endspiel gegenüberstand. 

Es war damals ein Déjà-vu für del Potro, waren die beiden doch beim Grand Slam zuvor - in Roland Garros bei den French Open - aufeinandergetroffen, damals aber bereits in der Vorschlussrunde. Und die Erinnerungen an dieses Spiel, sie waren schmerzlich für den heute vom Verletzungspech verfolgten del Potro: "Ich hatte meine Chance, aber ich habe sie wegen meiner Fehler verpasst. Ich verließ den Platz wie ein Verlierer. Ich war auf das Erreichen des Halbfinales nicht stolz. Ich hatte das Gefühl, dass dies meine erste Chance war, ein Grand Slam zu gewinnen, und dass ich sie verstreichen ließ. Dieses Spiel hat mich getroffen, es hat sehr wehgetan", zitierte PuntoDeBreak den Argentinier. 

Revanche bei den US Open

Dass die Chance auf den Triumph so real erschien, lag vor allem am Umstand, dass der große Dominator der French Open, Rafael Nadal, zuvor bereits an Robin Söderling gescheitert war, der wiederum sein Ticket fürs Endspiel bereits gelöst hatte. "Federer und ich wussten, dass wer auch immer das Match gewinnt, auch der Champion sein wird", so del Potro. Gewonnen hat das Match am Ende Roger Federer, der im fünften Entscheidungssatz die besseren Nerven bewies und im Endspiel wenig später seinen einzigen und damit so bedeutsamen Sieg bei den French Open feierte. 

"Beim 5:2 und Matchball schaute ich auf, es war viel Lärm und viele Leute schrien, und ich sah Championship Point del Potro. Automatisch zitterten meine Hände und meine Knie wurden weich, ich dachte, dass mir nicht das Gleiche wie in Roland Garros passieren könnte", erinnert sich del Potro an seine Gefühlswelt beim Match wenige Wochen später beim Grand Slam im Herzen New Yorks. Ängste, die sich wenige Augenblicke später als unbegründet herausstellen sollten, als sich del Potro den Entscheidungssatz mit 6:2 sicherte. 

Großvater mit berührenden Worten

Während dies sportlich mit Sicherheit der größte Triumph für den Argentinier war, so sollte ein anderer Erfolg an Emotionalität kaum zu überbieten sein. "Nach der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Rio sagte mein Großvater zu mir: "Das ist das Jahr, um den Davis Cup zu gewinnen. Juancito, du musst gewinnen, hör mir zu." Damals sei sein Großvater bereits in schlechter gesundheitlicher Verfassung gewesen, erinnert sich del Potro gegenüber ESPN FC. Nach dem Sieg im Endspiel soll Großvater del Potro zu seinem Enkel gesagt haben: "Juancito, nun bin ich glücklich. Jetzt kann ich in Frieden gehen."

Worte, die auch bei del Potro Eindruck hinterlassen haben: "Für mich war das, was er mir gesagt hatte, das Beste auf der Welt. Innerhalb weniger Monate verstarb er. Ich fühlte mich erfüllt, weil er mir so viel Liebe zurückgegeben hatte, die er mir als Junge gegeben hatte, er sah alles, was sein Enkel erreicht hatte, ich glaube, das war neben dem Tennis eine meiner größten Errungenschaften", so der Argentinier, der sich aktuell um ein neuerliches Comeback bemüht. 

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