Julia Görges kämpft sich ins Viertelfinale von Doha

Die Wimbledonhalbfinalistin besiegte Lucky Loser Alison Riske (USA) beim WTA-Premierevent in Katar nach einem Wechselbad der Gefühle mit 6:1, 6:7 (5:7), 6:4. In der Runde der letzten Acht trifft Görges am Donnerstag auf die topgesetzte French-Open-Siegerin Simona Halep.

von Ulrike Weinrich aus Doha
zuletzt bearbeitet: 13.02.2019, 18:32 Uhr

Julia Görges beim Turnier in Doha
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Julia Görges beim Turnier in Doha

Nach 2:32 Stunden verwandelte die Weltranglisten-16. Görges ihren sechsten Matchball und steht zum zweiten Mal nach 2018 im Viertelfinale der Qatar Total Open. Im vergangenen Jahr hatte sie gegen die spätere Turniergewinnerin Petra Kvitova wegen einer Adduktorenblessur vorzeitig aufgeben müssen.

Wimbledonsiegerin Angelique Kerber spielt ihre erste Begegnung am Mittwochabend gegen die Estin Anett Kontaveit. Die Kielerin, die in Doha 2014 im Endspiel stand, ist im Wüstenstaat an Position drei gesetzt.  

Görges präsentierte sich einen Tag nach ihrem überzeugenden Erstrundensieg auf dem Centre Court zunächst in starker Form. Ihr Duell mit Hardhitterin Riske, im WTA-Ranking an Position 52 notiert, musste die Wahl-Regensburgerin auf Court 2 austragen, der im Gegensatz zu den beiden größeren Plätzen im Khalifa Tennis and Squash Complex kein Hawkeye besitzt.

Was manchmal ärgerlich ist, denn beim Stand von 5:1 für Görges und Breakball Riske war sich die Favoritin sicher ein Ass geschlagen zu haben. Stuhlreferee Kader Nouni gab den Aufschlag Aus.

Doch anstatt sich länger zu ärgern reagierte "Jule" komplett abgeklärt: Sie erarbeitete sich wenig später den ersten Satzball - und verwandelte diesen nach nur 26 Minuten mit ihrem vierten Ass. Abgezockter geht es kaum.  

Zuvor hatte die Auckland-Championesse von 2019 ihre Chancen konsequent genutzt und basierend auf einem gewohnt soliden Service ihr Powerspiel aufgebaut.

Erneut herrschten schwierige Bedingungen. Die Zuschauer auf der Tribüne hatten sich trotz der offiziell 19 Grad Celsius dick eingepackt. Der kühle Wind ist in Doha berüchtigt und bereitet den Spielerinnen immer wieder Probleme.

Das Service ist dabei der labilste Schlag, "aber man kann sich darauf einstellen", sagte Görges, die in diesem Jahr in Auckland noch unangenehmere Umstände erlebt hatte: "Da sind wegen des Windes sogar Stühle auf den Court geflogen."

So schlimm war es am Mittwoch in der katarischen Hauptstadt nicht. Auch nach dem souveränen Gewinn des ersten Satzes blieb die deutsche Nummer zwei zunächst konstant und stellte die Weichen mit ihrem insgesamt dritten Break zum 3:2 auf Sieg.

Doch sie verlor ein wenig die Konzentration, als sie beim Stand von 5:3 zunächst zwei Matchbälle vergab und wenig später bei eigenem Service weitere drei. Riske nutzte die Situation. Auch im Tiebreak führte Görges mit 3:0 und 4:2, doch sie gab den Durchgang ab.

Der dritte Satz avancierte zum Nervenspiel, bei dem sich am Ende die Qualität durchsetzte. Görges (12 Asse/11 Doppelfehler) gelang letztlich das Break zum Matchgewinn. 

Die Absagenflut beim mit 916.131 Dollar dotieren Hardplatzevent riss auch am dritten Hauptrundentag nicht ab. Nach Australian-Open-Siegerin Naomi Osaka (Rücken), Caroline Wozniacki (Virus), Ashleigh Barty (Hüfte) und Caroline Garcia (Wade) gesellte sich am Mittwoch die an zwei gesetzte Karolina Pliskova (Fieber) zu den prominenten Ausfällen.           

von Ulrike Weinrich aus Doha

Mittwoch
13.02.2019, 18:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 13.02.2019, 18:32 Uhr