Julia Görges - "Toll wäre eine Gebrauchsanleitung für die Tennissaison"

Julia Görges hat die letzten Wochen genutzt, um sich von den Anstrengungen des WTA-Tour-Betriebs zu erholen. Die deutsche Nummer zwei blickt im Interview mit der Süddeutschen Zeitung aber auch nach vorne.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 25.05.2020, 17:25 Uhr

Julia Görges sieht Handlungsbedarf bei WTA und ATP
© GEPA Pictures
Julia Görges sieht Handlungsbedarf bei WTA und ATP

Im vergangenen Dezember hatte Julia Görges noch regelmäßig an der TennisBase in Oberhaching trainiert, damals noch mit Jens Gerlach als Coach. Mittlerweile sind die Besuche der aktuellen Nummer 38 der WTA-Weltrangliste rarer geworden - zum überstürzten Wiedereinstieg in den Trainingsalltag besteht kein Anlass, zumal Görges nicht an der vom DTB organisierten Turnier-Serie teilnehmen wird. Im Gegensatz zu anderen Kolleginnen macht sich die deutsche Nummer zwei auch in den sozialen Netzwerken eher rar, einen Instagram-Live-Auftritt bei Bethanie Mattek-Sands im Kanal der WTA mal ausgenommen.

Die Entwicklungen abseits des Courts weiß die 31-Jährige allerdings gut einzuordnen, einige der Ideen, die in den letzten Wochen kursiert sind, finden durchaus das Interesse von Görges, wie sie in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung ausführte.

Julia Görges über ...

... die Schwierigkeiten, sich innerhalb der WTA-Turnierkategorien zurechtzufinden:

Aber was grundsätzlich vor allem auch im Sinne der Fans wäre: eine einfachere Gestaltung der Turnierkategorien und Punktevergaben. Toll wäre quasi eine Gebrauchsanleitung für die Tennissaison, die man von einer Stelle erhält und mit der man das ganze Jahr dann Tennis schauen und das System stets verstehen kann.

... die Idee, dass sich ATP und WTA zu einer gemeinsamen Dachorganisation zusammenschließen sollten:

Dass es diese Debatte nun gibt, sehe ich in jedem Fall sehr positiv. Wir haben ja ohnehin schon diverse Turniere, bei denen Frauen und Männer zusammen starten und parallel ihre Turniere spielen. Wenn man die Tour insgesamt anschaut, würde ich sagen, haben wir in dem Frauensport schon sehr, sehr viel dafür getan, um an die Position zu kommen, die wir jetzt erreicht haben. Natürlich ist der Männersport im Tennisbereich immer noch erfolgreicher.

... über ihre Hoffnungen auf ein Comeback der Tennis-Touren 2020:

Ich sag mal so: Wir sind ein komplett internationaler Sport, in dem Spielerinnen und Spieler aus allen Ländern zusammenkommen müssen. Ganz logisch und normal betrachtet in Sachen Reisefreiheit: Ich wäre ziemlich überrascht, wenn dieses Jahr noch irgendein Turnier stattfinden wird. Das ist meine persönliche Meinung. Deshalb bin ich da relativ entspannt. Wir werden schon irgendwann den Gong kriegen, wenn es losgeht.

Das gesamte Interview mit Julia Görges gibt es hier.

von tennisnet.com

Montag
25.05.2020, 16:35 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.05.2020, 17:25 Uhr