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Nicht nur Julia Görges blickt auf einen blanken WTA-Kalender

Während die Männer im Herbst 2020 noch einige Arbeitsmöglichkeiten vorfinden, sieht es bei den Frauen in dieser Hinsicht mau aus.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 01.10.2020, 07:10 Uhr

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Julia Görges könnte sich auch ohne Tennis gut beschäftigen
© Getty Images
Julia Görges könnte sich auch ohne Tennis gut beschäftigen

Hawaii könnte eine Option werden in diesem Jahr, so war es am Dienstag in den sozialen Medien zu lesen. Dort könnte die WTA ihr großes Saisonfinale eventuell nachtragen, das in Shenzhen schon vor längerer Zeit der Corona-Pandemie wegen abgesagt wurde. Hawaii allerdings würden lediglich acht bis zehn (inklusive Ersatzspielerinnen) Frauen ansteuern, der Rest der WTA-Tour schaut, was die Möglichkeiten, dem Beruf nachzugehen anbelangt, durch die Finger. Wie fast den gesamten Herbst über. Ein Blick auf den WTA-Kalender manifestiert das Modewort des Jahres 2020: „cancelled“.

Lediglich Ostrava sieht sich definitiv in der Lage,  ein professionelles Tennisturnier für die Frauen auf die Beine zu stellen. Und man darf auch optimistisch sein, dass Sandra Reichel mit ihrem Team die Veranstaltung in Linz in diesem Jahr noch zur Aufführung bringt. Sonst aber herrscht gähnende Leere. Ganz im Gegensatz zu den Männern, die sich etwa noch in Köln (dort gleich zwei Mal), Wien, St. Petersburg, auf Sardinien oder beim Saisonfinale in der Londoner O2 Arena treffen. Dort, wo 2022 der Laver Cup in seiner fünften Edition ausgetragen werden soll.

Görges - „Es ist, wie es ist“

Julia Görges muss nicht zwingend noch Turnier-Tennis spielen, um ein sorgenfreies Leben zu führen. Die ersten beiden Monate der Corona-Pause hat sie den Schläger nicht angegriffen, sich lediglich auf die Fitnessarbeit konzentriert. Mit ihrer Absage des USA-Trips war Görges auch im Nachhinein noch sehr zufrieden, wie sie nach ihrem Sieg gegen Alison Riske erläuterte. Den Kalender der WTA findet sie allerdings auch ein wenig dünn. „Es ist auf jeden Fall interessant zu sehen, was die Männer im Vergleich zu uns noch so haben. Weil unser Kalender ist schon recht nackt. Aber: es ist, was es ist. Ich versuche das Beste daraus zu machen. Vielleicht kommen noch irgendwelche Turniere, man weiß ja nicht, wie sich die Dinge entwickeln werden.“ Sie hoffe, dass es 2021 wieder einen vollen Kalender geben werde.

Ostrava ist auch eine  Option für Angelique Kerber, die nach ihrer Niederlage gegen Kaya Juvan aber nicht wusste, ob sie wirklich antreten wird. Auch die dreimalige Major-Siegerin hat das Ungleichgewicht natürlich registriert. „Die Männer haben nach Paris noch einige große Turniere auf dem Plan, auch mit dem Masters. Bei uns sieht es anders aus. Aber da stecke ich nicht drin. Ich nehme, was die uns geben. Und das ist momentan nicht so viel.“

Vielleicht hätte es ja geholfen, die Corona-Pause zu nutzen, um die ATP und die WTA näher aneinander zu bringen, möglicherweise sogar zu vereinen. Vorschläge in diese Richtung gab es ja, im Nachhinein betrachtet haben diese Ideen wenig Wirkung entfacht. Aber ein Saisonausklang auf Hawaii hätte natürlich auch Charme. Wenn auch nur für die Topspielerinnen, die finanziell ohnehin auf der sicheren Seite sind.

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von Jens Huiber

Donnerstag
01.10.2020, 11:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.10.2020, 07:10 Uhr

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