Karolina Pliskova: "Männer, die sich über gleiche Gehälter beschweren, sind super schwach"

Die Nummer drei der Welt, Karolina Pliskova, hat sich in einem Interview mit der PA News Agency über die Preisgeldthematik, einen möglichen ATP-WTA-Merger und ihre Auftritte beim LiveScore Cup in Prag geäußert. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 01.06.2020, 12:02 Uhr

Karolina Pliskova hat sich in einem Interview über einen möglichen ATP-WTA-Merger geäußert.
Karolina Pliskova hat sich in einem Interview über einen möglichen ATP-WTA-Merger geäußert.

Auf die Frage, ob es denn zu einer Angleichung der Preisgelder zwischen Damen und Herren kommen solle, meinte Karolina Pliskova: "Ich bin nicht diejenige, die es will. Aber ich mag die Männer nicht, die sich beschweren, dass wir das gleiche Geld bekommen würden. Ich denke, es ist super schwach von ihnen, dass sie sich beschweren, dass wir dasselbe Geld wie sie verdienen." Während der COVID-19-Unterbrechung der ATP-, und WTA-Tour war durch Roger Federer erneut die Idee eines Mergers der Damen-, und Herren-Tour eingebracht worden. Damit könnte es auch in Sachen Preisgeld zu einer weiteren Nivellierung zwischen Damen und Herren kommen. 

Dass es aber einige Männer gibt, denen eine solche Entwicklung ein Dorn im Auge wäre, darüber weiß neben Pliskova auch Andy Murray Bescheid: "Manche Männer würden lieber weniger verdienen, damit sie nicht gleichauf mit den Frauen liegen", sagte der Schotte gegenüber CNN Anfang vergangenen Monats. Für Pliskova wäre eine Angleichung des Preisgelds aber keineswegs vorrangig: "Ich sehe keinen Grund, warum wir uns miteinander vergleichen sollten. Ich brauche nicht dasselbe Preisgeld wie die Männer. Aber die gleiche Chance zu haben, auf dem Centre Court zu spielen oder die gleiche Chance zu haben, im Fernsehen zu sein, das sollte mit diesen Veränderungen möglich sein", zitierte The Guardian die Weltranglistendritte. 

Pliskova beim LiveScore Cup in Prag am Start 

Laut der Tschechin könne die WTA-Tour von einem Zusammenschluss nur profitieren, wenn "es eine Chance gebe, ja zu sagen, dann würde ich ja sagen." Natürlich müsse es auch für die ATP-Tour positiv sein, für Pliskova ist es wichtig, hier eine Balance zu finden. "Es könnte ein paar Jahre dauern, bis es losgeht. Es wird anders sein, aber ich glaube nicht, dass es für die Spieler so viel ändern würde. Es wäre ein gutes Schritt", konstatiert die 28-Jährige. 

Wie in vielen Ländern aktuell, startet Pliskova demnächst wieder ins Wettkampftennis. Zusammen mit ihrer Zwillingsschwester, Kristyna Pliskova, und Marketa Vondrousova, Karolina Muchova, Ekaterina Alexandrova sowie Barbora Strycova wird die Weltranglistendritte beim LiveScore Cup in Prag aufschlagen. "Ich bin aufgeregt, es ist lange her, ich vermisse die Spiele", erklärte Pliskova. In letzter Zeit habe sie nur mit Männern und Trainern trainiert, weshalb sie sich bereits sehr darauf freue, wieder gegen Damen zu spielen. 

von Michael Rothschädl

Montag
01.06.2020, 15:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.06.2020, 12:02 Uhr