Thiem fordert Muster!

Andreas Haider-Maurer erwischte es weitaus schlechter, er muss gegen die Nummer sechs des Turniers ran.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 22.10.2011, 14:06 Uhr

Die Samstagmittag im Steigenberger Hotel Herrenhof vorgenommene Auslosung für die am Montag beginnende Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle hat aus österreichischer Sicht einen wahren Kracher gebracht. Youngster Dominic Thiem fordert am Dienstag im dritten ATP-Hauptbewerb in seiner Karriere nach Kitzbühel und Bangkok in diesem Jahr niemand Geringeren als Altstar Thomas Muster, der dabei seinen letzten großen Auftritt in Österreich hat. Ein wahres Generationen-Duell, könnte doch Muster (44) rein vom Alter her gesehen locker als Vater von Thiem (18) durchgehen.

Zwei Österreicher stehen damit fix schon im Achtelfinale. Denn Jürgen Melzer hat zum Auftakt als Nummer drei in der Setzliste ein Freilos und trifft danach am Mittwoch entweder auf den US-Amerikaner James Blake oder den Spanier Guillermo Garcia-Lopez. Pech hatte der Vorjahresfinalist Andreas Haider-Maurer, der mit dem Südafrikaner Kevin Anderson die Nummer sechs des Turniers zugeteilt bekam, das Spiel soll am Montag ausgetragen werden. Martin Fischer, der neben Muster so wie Thiem noch eine Last-Minute-Wildcard erhalten hatte, bekommt es mit einem Qualifikanten zu tun und spielt daher nicht vor Dienstag.

Ein Match zieht in den Bann

Für die meisten Diskussionen sorgte freilich das Duell zwischen Thiem und Muster – auch bei Melzer: „Es wird auch für mich sehr interessant werden. Wenn man jetzt von den Fähigkeiten ausgeht, dann müsste der Dominic das gewinnen“, glaubt Österreichs Nummer eins. „Wie er mit der vollen Halle und seinen Nerven umgeht, das wird man dann sehen. Ich bin gespannt, es ist für beide eine Chance, eine Runde zu gewinnen.“ Melzers Manager Ronnie Leitgeb gab sogar einen Tipp ab, und zwar auf seinen früheren Schützling Muster. „In alter Verbundenheit würde ich auf den Thomas tippen. Das ist für den Dominic eine ganz schwere Auslosung. Da geht es für den Dominic weniger um seine Tennisleistung – da wissen wir, dass er die hat –, da muss er mental über sich hinauswachsen.“ Turnierdirektor Herwig Straka sah es für das Turnier als äußerst positiv: „Die trainieren ja oft miteinander, die kennen sich sehr gut. Was für mich schön ist: Es ist auf jeden Fall einer der beiden in der zweiten Runde.“

Melzer bereit, um Geschichte zu schreiben

Aussichtsreichster heimischer Start ist auch heuer wieder Melzer, der als erster Spieler in der Geschichte des Turniers drei Siege in Folge schaffen könnte. Das wird bei der äußerst starken Besetzung aber schwer. „Tsonga und del Potro sind von der Rangliste und vom Spielerischen her über mich zu stellen. Aber wenn man nach Wien kommt und zweimal hier gewonnen hat, muss man schon Derjenige sein, den es zu schlagen gilt.“ Der Niederösterreicher ist vor seiner potentiellen ersten Aufgabe dennoch gewarnt: „Es ist angenehm, ein Freilos zu haben und ein Spiel weniger zu spielen. Die Auslosung ist schon gefährlich. Blake hat wieder aufgezeigt und hat in Stockholm del Potro geschlagen.“ Mit Garcia-Lopez habe er Samstagvormittag einen ganz engen Trainingssatz gespielt. Das Gefühl sei vor Turnierstart dennoch gut: „Ich fühle mich wohl, ich mag die Bälle und den Belag. Klar komme ich nicht mit dem Selbstvertrauen vom letzten Jahr, aber das gilt es eben in den ersten Runden zu erarbeiten.“

Haider-Maurer klarer Außenseiter

Am wenigsten zufrieden konnte mit der Auslosung der Vorjahres-Sensationsfinalist Haider-Maurer sein: „Ich habe sicher ein sehr schweres Match. Anderson hat eine Super-Saison, da geht es gleich richtig hart los“, weiß der Niederösterreicher. Doch der 24-Jährige will alles geben und glaubt an seine Chance: „Das Finale letztes Jahr war das Sprungbrett in die Top 100 für mich. Es hat mir viel Selbstvertrauen gegeben. Ich bin ganz klarer Außenseiter in der ersten Runde, aber ich traue es mir zu.“ Fischer erfährt seinen Auftaktgegner als einziger der Österreicher am Montag, da wird die dritte und letzte Qualifikationsrunde ausgetragen, nach der erst der Gegner des Vorarlbergers ermittelt wird.

Schlagerspiele im Doppel

Am Abend wurde dann auch der Doppelbewerb ausgelost. Einen beinahe finalwürdigen Hit werden die Fans dabei am Vogelweidplatz gleich in der ersten Runde zu sehen bekommen, denn Alex Peya trifft mit dem Deutschen Christopher Kas auf das weltbeste Doppel Bob und Mike Bryan aus den USA, die gestern kurzfristig ihre Nennung abgegeben hatten. Ein echter Schlager ist auch das Duell zwischen den auf drei gesetzten US-Open-Siegern Jürgen Melzer und Philipp Petzschner (Deutschland) mit dem argentinischen US-Open-Einzelsieger von 2009 Juan Martin del Potro und dem tschechischen Routinier Radek Stepanek. Oliver Marach spielt mit dem Spanier David Marrero-Santana gegen das US-Duo Scott Lipsky und Rajeev Ram. Die zwei Wildcards gingen an Gerald Melzer und Dominic Thiem sowie Andreas Haider-Maurer und Philipp Oswald. Melzer/Thiem treten gegen die Italiener Simone Bolelli und Fabio Fognini an, Haider-Maurer/Oswald fordern die Spanier Marc Lopez und Tommy Robredo.(Text: MaWa; Foto: GEPA pictures)

Hier die aktuellen Raster aus Wien:Qualifikation,Hauptbewerb,Doppel,Spielplan.

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Samstag
22.10.2011, 14:06 Uhr