Kristina Mladenovic: „Ich verspüre noch etwas Spielraum“

Kristina Mladenovic hat mit der Bestellung von Sascha Bajin für Ausfsehen in der Tennisszene gesorgt. Im Pressegespräch spricht die Französin über ihren neuen Coach, mögliche Verbesserungen in ihrem Spiel und schlechte Erfahrungen mit Trainern.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 06.05.2019, 14:30 Uhr

Wie lief der Prozess mit der Trainerbestellung Sascha Bajins ab?

Wir starteten schon beinahe eine Zusammenarbeit, als es die Trennung von Serena (Williams, Anm.) gab. Wir haben uns immer gut verstanden, hatten aber nie das richtige Timing. Als ich sah, dass es mit Naomi (Osaka, Anm.) vorbei war, habe ich ihn kontaktiert. Er hat sich alle Angebote angesehen und ich fühle mich geschmeichelt, dass er mich aus all den Angeboten ausgewählt hat. Ich bin eine harte Arbeiterin und will das auch sein. Bislang funktioniert es sehr gut, wir haben eine großartige Zeit und die Zeit verfliegt auf den Trainingsplätzen. Wir lieben es beide, viel zu arbeiten. Daher ist es eine großartige Kombination.

Waren Sie überrascht, dass Osaka sich von Bajin getrennt hat?

Ja, wie wir alle in der Tenniswelt. Ich habe das nicht erwartet. Ich will Naomi aber nicht verurteilen. Jeder hat sein eigenes Gefühl, was die tägliche Routine und die tägliche Arbeit anbelangt. Ich bin gewissermaßen glücklich, dass es passiert ist, denn ich mag Sascha als Trainer und Person. Ich habe keine Zweifel, dass er einer der Besten ist. Er hatte viel Erfolg in der Vergangenheit und hat sich somit auch schon bewiesen.

Ich habe keine Zweifel, dass er einer der Besten ist.

Kristina Mladenovic über Sascha Bajin

Wenn Sie sagen, dass er einer der Besten ist: Was unterscheidet ihn von anderen Trainern?

Er ist sehr engagiert und leidenschaftlich. Er konzentriert sich zu 100 Prozent auf seinen Job und sein Projekt. Als ich noch mit ihm zusammengearbeitet habe, konnte ich bereits sehen, dass er viel bei Caroline (Wozniacki, Anm.) oder Naomi war. Er versucht zu lernen und das mag ich an ihm.

Sie haben gesagt, dass Sie in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Coaches machten. Welche waren das und was versuchen Sie bei der Trainersuche zu vermeiden?

Ich machte die Erfahrungen, dass ich den Trainer dazu animieren musste, mehr zu tun. Ich denke, dass das nicht normal ist. Ich habe komische Kommentare erhalten, wenn ich weitere Übungen machen wollte. So soll es nicht sein. Der Trainer sollte froh darüber sein, wenn seine Spielerin besser sein will. Bei den anderen hat etwas gefehlt – ich wollte mehr lernen. Die Sachen, die ich gehört habe, habe ich bereits selbst gewusst. Das war nichts Neues und half mir nicht, mich zu verbessern und einen Schritt weiterzukommen. Auf diesem hohen Level spielen wir alle sehr gut und es geht um kleine Details, die der Coach dir bringen kann – egal, ob die technischer oder taktischer Natur sind. Das macht einen großen Unterschied und hat mich in der Vergangenheit enttäuscht.

Es geht um kleine Details.

Kristina Mladenovic

Sie haben die kleinen Details erwähnt. Welche Bereiche Ihres Spiels müssen Sie verbessern, um an die Spitze zu gelangen?

Ich bin noch nicht so alt, denke aber, dass ich schon viel gespielt habe. Wenn ich mein bestes Tennis spiele, kann ich mit den Damen aus den Top Ten mithalten. Ich denke, dass ich das Spiel dazu schon habe. Ich muss zu dieser Konstanz zurückkehren und mich darüber hinaus noch weiter verbessern - ich verspüre noch etwas Spielraum! Vielleicht ist es eine gewöhnliche Antwort, aber ich muss mich überall weiterentwickeln. Die Fitness ist auf einem großartigen Weg, der Aufschlag kann schneller und konstanter werden, ich kann mit der Vorhand mehr Winner schlagen... Von allem ein bisschen was, um ehrlich zu sein. Wenn ich das schaffe, kann ich in die Top Ten zurückkehren und Größeres anpeilen. Das ist definitiv ein Ziel.

Was sind die Ziele für Ihr Heimturnier in Roland Garros?

Das ist nicht meine Philosophie. Es geht um den Prozess, der mit Sascha neu und frisch ist. Wir wollen keine Resultate ausrufen. Es geht eher darum, was ich auf dem Platz zeige, wie ich mein Spiel einsetze und wie ich seine Tipps anwende. Eventuell zahlt sich das zu Beginn nicht sofort aus, weil es ein Prozess ist. Die großen Turniere kommen schnell. Ich bin aber eine Wettkämpferin und will so viele Spiele wie möglich gewinnen. Ich vertraue auf das, was er sagt und die Hauptsache ist, dass ich mich Tag für Tag auf mein Spiel konzentriere. Wenn ich die richtigen Dinge mache, wissen wir nicht, wo die Limits sind.

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von Nikolaus Fink

Montag
06.05.2019, 14:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 06.05.2019, 14:30 Uhr

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