Laura Siegemund: Wiesbaden und Karlsruhe statt Madrid und Rom

Laura Siegemund war nach ihrem Aus beim Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart guter Dinge - wenn auch noch Justierungsbedarf besteht.

von Florian Goosmann aus Stuttgart
zuletzt bearbeitet: 24.04.2022, 08:52 Uhr

Laura Siegemund
© Porsche
Laura Siegemund

Laura Siegemund kam rund eine Stunde nach ihrem Aus beim WTA-Turnier in Stuttgart einigermaßen gesettelt zur Pressekonferenz. Der Porsche Tennis Grand Prix 2022 war mal wieder ein Erfolg für sie, mit dem Viertelfinale doch recht kurz nach ihrem Comeback. Siegemund hat bislang nur drei Turniere gespielt, nach immerhin einem dreiviertel Jahr Pause, mit zwei Siegen in Stuttgart kann sie sich hier auf dem richtigen Weg wähnen./

Eine verpasste Chance dennoch auf ein mögliches Halbfinale? Sie sei überrascht von sich selbst, erklärte Siegemund, denn der Frust überwiege diesmal nicht (und das tue er sonst normalerweise oft). Aber Siegemund nahm die positiven Dinge an, dass sie sich körperlich am Freitag sogar besser gefühlt habe als am Tag zuvor. "Da waren viele gute Sachen, auf denen man aufbauen kann."

Das Problem gegen Samsonova: zu wenig Länge in den Schlägen, was Siegemund zwar während des Matches noch ausbessern wollte und daher Schläger zum Neu-Bespannen gab, am Ende aber reichte es nicht. Dennoch seien es genau diese Kleinigkeiten, die aktuell womöglich noch fehlen: "Eigentlich hatte ich gedacht, ich habe mich jetzt langsam eingegroovt, was ich brauche an Bespannungshärte. Aber dann war es heute total anders, und das ist dann so eine Mischung: Man wird vielleicht ein bisschen müde, der Arm vielleicht einen Tick langsamer durch die Matches, und da muss ich mich jetzt auch erstmal justieren. Ich hätte einfach etwas weicher bespannen sollen."

Das seien Dinge, für die es ein paar Turniere, ein paar Matches brauche, "dann weiß man das und kann das antizipieren. Heute wurde ich da auf dem falschen Fuß erwischt, aber da kann ich mir nichts vorwerfen." Auch das Match habe sie nicht deswegen verloren, "aber hätte ich gleich die gescheite Härte gehabt, wäre mir der eine oder andere Meter länger vielleicht früher geglückt und hätte dann auch einen kleinen Unterschied machen können."

Siegemund: "Eingrooven, was körperliche Verfassung anbelangt"

Um Matchpraxis zu sammeln, wird Siegemund nun auch die kleinere Tour mitnehmen - das ITF-Turnier in Wiesbaden, dann das WTA-125er in Karlsruhe. Für die großen Events in Madrid und Rom müsse sie ansonsten ihr "Protected Ranking" nehmen, erklärte Siegemund, und ohnehin sei es ihr aktuell wichtige, ein paar Spiele zu bekommen, einen Turnierverlauf zu haben mit ein paar gewonnenen Spielen, "um mich wieder eingrooven zu können, auch was meine körperliche Verfassung anbelangt."

Sie wolle einen Schritt nach dem anderen gehen, so Siegemund, das erste Ziel sei hierbei der Wiedereinzug in die Top 100. Und dann? "Ich glaube, wenn ich körperlich fit und gesund bin, habe ich gezeigt, dass ich auch wieder in die Top 50 gehöre."

von Florian Goosmann aus Stuttgart

Samstag
23.04.2022, 11:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.04.2022, 08:52 Uhr