Laver Cup: Novak Djokovic - Ja, es gibt ihn noch!

Novak Djokovic hat seit seinem Sieg im Wimbledon-Finale 2022 gegen Nick Kyrgios kein Match mehr bestritten. Heute gibt es beim Laver Cup in London das Comeback (ab 20 Uhr gegen Frances Tiafoe).

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 24.09.2022, 06:54 Uhr

Novak Djokovic wird die Einser-Panier heute mit dem Arbeitsgewand tauschen
© Getty Images
Novak Djokovic wird die Einser-Panier heute mit dem Arbeitsgewand tauschen

Auch wenn Roger Federer in einem seiner ausführlichen Interviews vor Beginn des Laver Cups 2022 glaubwürdig zu versichern versuchte, dass der Zeitpunkt seines Rücktritts eher zufällig mit der großen Tennissause in London zusammenfällt - man hätte es nicht besser scripten können. Und natürlich halten sich alle Partizipanten an das Drehbuch, nehmen sich selbst zurück. Auch Novak Djokovic, der mindestens ebenso viele sportliche Meriten angehäuft hat wie Federer, in den meisten Kategorien sogar vor dem Maestro rangiert.

Djokovic scheint sich in London wohl zu fühlen, auch in der Nähe von Federer, zu dem sein Verhältnis ein ganz anderes war als jenes von Rafael Nadal. Von einer freundschaftlichen Rivalität konnte da keine Rede sein. Andererseits haben es Federer und Djokovic immer so gehandhabt wie die großen Sportikonen im angelsächsischen Bereich: „Game recognizes game“, heißt es da. Frei übersetzt: Die Besten einer Branche begegnen sich untereinander mit Wertschätzung, zumindest in sportlicher Hinsicht.

Nun hat Novak Djokovic im Sommer 2022, wiewohl noch aktiver Tennisprofi, wahrscheinlich mehr Zeit mit seiner Familie verbracht als Teilzeit-Rentner Federer, der mit seiner verschiedenen Business-Aktivitäten permanent eingespannt war. Die Pause hat Djokovic bekanntlich nicht freiwillig genommen, in die USA und Kanada durfte er nicht einreisen. Und die erste Chance auf ein Comeback, vergangene Woche beim Davis Cup in Valencia, ließ er aus persönlichen Gründen aus.

Sieg in Wimbledon für Djokovic ohne Punkte

In der Jahreswertung, dem Race to Turin, liegt Djokovic auf Position 15. Und das trotz einer Matchbilanz von 23 Siegen bei nur fünf Niederlagen. Und dem erneuten Triumph in Wimbledon. Für den gab es aufgrund des Ausschlusses der russischen und belarussischen Spieler allerdings keine Weltranglisten-Punkte. Sollte der Serbe noch Ambitionen hegen, am Saisonfinale in Turin teilzunehmen, muss ein veritabler Endspurt her. Die meisten Punkte sind in Paris-Bercy zu holen, den 1000er dort darf man Djokovic in jedem Fall zutrauen.

In der Woche davor verzichtet Novak Djokovic auf mögliche 500 Zähler, es sei denn, er bucht sich mittels Wildcard entweder in Basel oder Wien noch ein. Los geht die Punktejagd ab Montag in Tel Aviv, Djokovic startet in Israel als Nummer eins. Die erste große Rückmeldung wird aber heute in der Londoner O2 Arena erfolgen. Zu einem Zeitpunkt, an dem Roger Federer schon offiziell im Tennis-Ruhestand ist.

Und da darf Novak Djokovic gleich doppelt ran: Zunächst im Einzel gegen Frances Tiafoe (ab 20 Uhr MESZ), danach im Doppel an der Seite von Matteo Berrettini gegen Jack Sock und Alex de Minaur.

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von Jens Huiber

Samstag
24.09.2022, 07:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.09.2022, 06:54 Uhr

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