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Luca Vanella peilt ersten italienischen HTT FO Sieg an

Nicht der topgesetzte Ranglisten-Erste Damian Roman aus Rumänien und auch nicht der 2fache HTT US Op...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 05.06.2025, 15:18 Uhr

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Nicht der topgesetzte Ranglisten-Erste Damian Roman aus Rumänien und auch nicht der 2fache HTT US Open Gewinner und ehemalige HTT-Ranking-Leader Rene Gräflinger bestreiten das große Finale der 34. HTT French Open Auflage 2025 im UTC La Ville. Stattdessen werden am heutigen Donnerstag (LIVE ab 17 Uhr im Ticker auf www.hobbytennistour.at) mit Luca Vanella und Uros Bigic zwei HTT-French-Open-Final-Newcomer in einem Best of Five-Duell um die begehrteste Trophäe der Sandplatz-Saison kämpfen. Favorit auf den großen Sandplatz-Coup gibt es in diesem mit Spannung erwarteten Endspiel keinen, aber die Geschichte die Serbiens Shooting-Star Uros Bigic beim zweiten HTT Saison-Grand-Slam-Turnier 2025 derzeit schreibt, ist schon eine mehr als faszinierende. Ein Bericht von C.L

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Uros Bigic nach 3:11 Stunden Spielzeit und Sieg über Damian Roman als erster serbischer Spieler der Geschichte in einem HTT FO Finale

Das Tennis-Märchen rund um den erst 15jährigen Uros Bigic von WAT Landstraße geht weiter, und hat am Mittwoch Abend im Semifinale der HTT French Open ein weiteres kitschiges Kapitel hinzubekommen. Der als Nummer 6 in das 67. HTT Saisonturnier gestartete Youngster, der im Viertelfinale mit Julian Jelinek bereits einen höher eingeschätzten Gegner über die Klinge springen ließ, machte auch im Halbfinale gegen den 8fachen HTT Major-Champion Damian Roman keine Zugeständnisse, und kämpfte den HTT French Open Sieger von 2016 in 3:11 Stunden Spielzeit mit 5:7, 6:2, und 6:4 nieder. Der 15jährige hatte im Generationen-Duell mit der 43jährigen HTT Legende sogar schon die Chance, Satz 1 zu gewinnen, doch eine zwischenzeitliche 5:3 Führung reichte gegen einen im Finish abgebrüht agierenden und vier Games am Stück gewinnenden Damian Roman eben nicht. Bigic ist aber aktuell nach seinen beiden Saison-Turniersiegen nicht nur mit Selbstvertrauen geradezu vollgestopft, sondern vorallem physisch in einer bombastischen Verfassung. Im zweiten Satz demonstrierte der serbische Teenager seine momentane Konstanz, und verwandelte ein frühes 5:0 am Ende mit 6:2 in den durchaus verdienten Satzausgleich. In diesem zweiten Satz machte vermutlich ausgerechnet die Nummer 1 der HTT Charts dann einen groben taktischen Fehler. Denn statt den Satz bei 0:5 laufen zu lassen, und sich Körner für die Entscheidung aufzusparen, rieb sich Damian Roman mit letztlich unnötiger Ergebniskosmetik auf.

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Damian Roman freut sich, immer noch mit den starken jungen Spielern mithalten zu können

Im “grande finale” dieses HTT FO Semifinal-Schlagers bekamen die vielen Zuseher auf der La Ville Terrasse dann einen echten Infight geboten. Bigic führte 2:0 mit Chancen aufs 3:0, sah sich kurz darauf mit einem 2:3 Rückstand konfrontiert, ehe der Abnützungskampf zwischen den beiden HTT Top Ten Stars seinem Höhepunkt zusteuerte. Viele lange Rallys, von Taktik geprägt, erst nach 3:11 Stunden Spielzeit, hatte Uros Bigic die Neuauflage des März Masters Series 1000 Finales in der Südstadt gewonnen, und damit im Head to Head mit dem HTT Branchen-Primus auf 2:0 erhöht. Der 15jährige ist damit bereits seit 12 Matches auf der HTT ungeschlagen, und in der 35jährigen HTT Geschichte der erste Serbe, der es in ein HTT French Open Finale geschafft hat. “Mit meinem Spiel in den ersten beiden Sätzen bin ich wirklich sehr zufrieden. Der dritte Satz war purer Kampf. Ich hätte nie damit gerechnet, bei diesem starken Turnier das Finale zu erreichen, aber ich bin mega happy darüber”, so der neue serbische HTT Überflieger. “Es war ein langes Match mit vielen Up & Downs. Uros ist für sein Alter mental schon sehr stark. Ich bin aber mit meiner Leistung zufrieden. Das Match hätte auch in meine Richtung laufen können. Das Ergebnis zeigt mir, dass ich mit den jungen Spielern immer noch mithalten kann. Darüber freue ich mich sehr. Gratulation auch nochmals an meinen Gegner”, betonte Damian Roman, der damit in seinem sechsten HTT FO Semifinale zum vierten Mal als Verlierer vom Platz musste, und obendrein sein 12. HTT Grand-Slam-Finale verpasste.

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Luca Vanella – Zerrung oder doch nur Panik im Kopf

Hat Uros Bigic also das Kunststück vollbracht, als erster serbischer Spieler ein HTT French Open Finale zu erreichen, darf auch Bella Italia über eine erstmalige Finalteilnahme beim bedeutendsten Sandplatz-Event der HTT jubeln. Luca Vanella hat nämlich am Mittwoch Abend im zweiten Vorschluss-Runden-Treffen auf Court Lance Lumsden den ehemaligen Ranglisten-Ersten Rene Gräflinger nach einem eher verhaltenen und teils kurios verlaufendem Start, in drei Sätzen mit 2:6, 6:2, 6:4 in die Schranken gewiesen. Was war passiert? Vanella hatte sich in seinem ersten Service-Game bei der Landung nach einem Aufschlag an den hinteren Oberschenkel seines linken Beines gefasst, und für den Rest des ersten Satzes die Laufbereitschaft eines Wasser-Hydranten an den Tag gelegt. So geht gegen einen 3fachen HTT Grand Slam Champion nichts, ein glattes 2:6 war die Folge. Als viele Zuschauer bereits mit einem verfrühten Abbruch der Partie und einem “azurblauen walk over” rechneten, begann Vanella plötzlich doch Tennis zu spielen. Eine Schmerzsalbe wirkte, womöglich war die Panik ob einer möglichen Verletzung aber auch nur eine Sache im Kopf des impulsiven Italieners.

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Vanella nun mit Finalteilnahmen bei allen vier HTT Grand Slams

Der 22jährige nahm in jedem Fall den Kampf mit dem 2fachen HTT Finals Gewinner aus Kärnten auf, kam mit einem relativ rasch geglücktem 6:2 zurück in eine Partie, die er am Ende mit 6:4 zum Finaleinzug nützte. “Heute freue ich mich nur, dass am Ende ein Sieg herausgeschaut hat. Er ist nicht wirklich verdient zustande gekommen, aber es ist ein enorm wichtiger Erfolg für mich”, konstatierte der Sieger, der damit bei allen vier HTT Grand Slam Turnieren das Kunststück vollbrachte, zumindest einmal im Finale zu stehen. Selbiges hätte auch die ehemalige Nummer 1 Rene Gräflinger am Mittwoch Abend am sonnig gelegenen Centercourt schaffen können. Doch so wie im Vorjahr endete der Finaltraum des Ferlachers im Match vor dem erhofften Endspiel. “Vor dem Turnierstart wäre ich mit einem Semifinale sehr zufrieden gewesen. So ist es natürlich schon etwas schade, wieder am Finale vorbei geschrammt zu sein”, erklärte Gräflinger, der so nebenbei als Randnotiz auch den 170. HTT Einzelsieg seiner Karriere verpasst hatte.

von Claus Lippert

Donnerstag
05.06.2025, 14:03 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.06.2025, 15:18 Uhr