Madrid Open: Wildcard-Vergabe sorgt für Unmut
Die Wildcard-Vergabe für das Combined Event in Madrid sorgte bei den spanischen Spielern für Unmut.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
22.04.2022, 16:26 Uhr

Normalerweise geht die Bekanntgabe der Wildcard-Starter sowohl bei den Damen als auch bei den Herren relativ geräuschlos über die Bühne. Nicht so im Vorfeld des Combined Events in Madrid. Der Grund dafür: Nur einer von insgesamt neun Freifahrtscheinen ins Hauptfeld wurde an einen spanischen Vertreter vergeben.
Bei den Frauen gingen die Wildcards an Naomi Osaka, Linda Fruhvirtova, Monica Puig, Marta Kostyuk und Qinwen Zheng, bei den Herren an Andy Murray, Lucas Pouille, Jack Draper und Carlos Gimeno. Dabei stammt lediglich Letztgenannter aus Spanien.
"Kommerzielle Interessen" im Vordergrund?
Anschließend drückten unter anderem Fernando Verdasco, Carlos Taberner und Pablo Andujar in den sozialen Medien ihren Unmut aus. Sie seien "überrascht und sehr frustriert", dass "das größte Tennisereignis in Spanien so wenig (oder gar keine) Unterstützung" für spanische Spieler zeige, und "kommerzielle Interessen" Vorrang hätten.
Die Ansuchen vieler Spanier seien bei der Wildcard-Vergabe "ignoriert" worden, hieß es in dem gemeinsamen Statement weiter. Zudem wurde auch ein Vergleich zum Event in Rom gezogen: "Wenn man sich andere Turniere derselben Kategorie anschaut, erhalten einheimische Spieler deutlich mehr Unterstützung." In Rom gingen bei den Herren sämtliche Wildcards an Italiener.
Badosa: "Sehr traurig"
Unterstützung erhielten die spanischen Spieler von der Weltranglistendritten Paula Badosa. Die Entscheidungen seien für den spanischen Tennissport "sehr traurig". "Vor einem Jahr bin ich mit einer Wildcard in das Turnier gegangen, und es war eines der besten meiner Karriere", schrieb die Madrid-Halbfinalistin des Vorjahres auf Twitter.
Der Grund für die zunächst Wildcard-Vergabe liegt indes auf der Hand: Die Lizenz für das Turnier in Madrid wurde unlängst an die Agentur IMG verkauft. Bis auf Murray und Gimeno stehen alle Spieler, die mit einer Widcard ausgestattet wurden, bei IMG unter Vertrag.