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Madrid und Rom Masters: Wie wahrscheinlich ist eine Austragung?

Das italienische Tennisportal Ubitennis.com veröffentlichte am gestrigen Sonntag einen Bericht, in dem Pläne der Veranstalter des Rom- bzw. Madrid-Masters diskutiert werden. Wir haben die Erkenntnisse für euch zusammengefasst. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 01.06.2020, 16:39 Uhr

Die Veranstalter in Rom und Madrid arbeiten an Alternativplänen, um eine Austragung in diesem Jahr möglich zu machen
Die Veranstalter in Rom und Madrid arbeiten an Alternativplänen, um eine Austragung in diesem Jahr möglich zu machen

Während es in den ersten Wochen der COVID-19-Unterbrechung der ATP- und WTA-Tour kaum Positives zu berichten gab, so mehrten sich in den vergangenen Tagen die Stimmen, wonach eine Austragung der US Open in diesem Jahr wieder realistischer werden würden. Auch die French Open dürften mit ihrer Verschiebung einen Coup gelandet haben - vorausgesetzt natürlich, dass im Herbst alle Anforderungen für derart internationale Events erfüllt werden können. 

Gleichzeitig stellt sich nun aber die Frage, wie es mit etwaigen Vorbereitungsturnieren für das Grand Slam in Roland Garros aussehen könnte. In der ersten Reihe stehen hier standesgemäß die ATP-Masters-1000-Events in Rom und Madrid, die in den beiden Wochen zwischen den US Open und den French Open auf eine Austragung hoffen. Natürlich leben diese Turniere von der Teilnahme der ganz großen Athleten des Sports. Athleten, die aber deshalb auch mit hoher Wahrscheinlichkeit bis tief in die zweite Woche in Flushing Meadows aufschlagen werden. 

Alternativpläne für Rom und Madrid

Aus diesem Grunde haben sich die Veranstalter der beiden Masters-Events einen alternativen Plan überlegt, welcher in diesen Tagen konkretisiert werden soll. Wie Ubitennis.com von eigenen Quellen erfahren haben soll, plant man in Madrid, das Hauptfeld von 56 auf 48 Plätze zu reduzieren und das Endspiel erst am Dienstag der folgenden Woche auszutragen. Dies würde es erlauben, den Finalisten der US Open bis Freitag Zeit für ihr Erstrundenmatch zu geben. Ein Fakt, der ein Antreten dieser zumindest etwas wahrscheinlicher macht. 

Am selben Tag mit dem Finale in Spanien soll das Event in Rom starten - um keinen Konflikt in Hinblick auf die TV-Rechte zu provozieren, ohne diesen ersten Turniertag zu übertragen. Auch in Rom soll das Feld um acht Plätze reduziert werden, was die selbe Planungsflexibilität wie in Madrid erlauben würde. Das Endspiel des Rom-Masters soll nun am Montag, dem 28. September, stattfinden. Eine durchaus problematische Ansetzung, würden doch die French Open bereits am Tag zuvor ihren Start finden - vorausgesetzt jedenfalls, die Veranstalter in Paris führen die geplante Verschiebung um eine Woche nach hinten durch. 

Austragung nur eines Turniers am wahrscheinlichsten

Während es sich bei diesen Plänen zum jetzigen Zeitpunkt um reine Gedankenspiele handelt, ist sicher, dass selbst bei einer erfolgreichen Austragung, die Preisgelder der beiden Events einen massiven Rückgang erleben würden. In Sachen Zuschauer deuten Gerüchte hingegen darauf hin, dass es in Madrid zu einer Austragung mit 50 Prozent der Zuschauerkapazitäten kommen könnte. Ein Konzept, das in Rom deutlich schwieriger umzusetzen wäre. 

Eine Austragung beider Events beschreibt aber ganz klar ein absolutes Best-Case-Scenario, deutlich wahrscheinlicher ist es schon, dass nur einer der beiden Sandplatzklassiker einen Platz zwischen den beiden Grand Slams bekommt. In diesem Falle ist davon auszugehen, dass Madrid den Zuschlag bekommen würde. Vor allem für die WTA wäre dies die logischste Entscheidung, ist das Turnier in der spanischen Hauptstadt eines der wenigen kombinierten Events mit "nicht-diskriminierenden" Preisgeld im Kalender. Und auch das gesamte Preisgeld spricht klar für Madrid. Eine Austragung der Rom Masters nach den French Open könnte eine Alternative für die Veranstalter in Italiens Hauptstadt sein. 

Viele Unsicherheiten

Eine weitere Option ist natürlich, dass die gesamte Nordamerika-Tour abgesagt werden könnte. In diesem Fall würde vor den French Open ein gewaltiger Freiraum klaffen, ein Freiraum, der eine Austragung fast der gesamten europäischen Sandplatz-Tournee möglich machen könnte. 

Alle dieser Optionen unterliegen aber naturgemäß den Fallzahlen in den Veranstaltungsländern, den rechtlichen Restriktionen in den Heimatländern der Spieler und den Entscheidungen von ATP, WTA und Grand Slams. Von Seiten der Masters-Events in Rom und Madrid wird aktuell jedenfalls an diesen Plänen gearbeitet. An Plänen, die Tennisfans einen mit Highlights bis zum Rand gefüllten Herbst garantieren würde. 

Hier geht´s zum Beitrag auf Ubitennis.com. 

von Michael Rothschädl

Montag
01.06.2020, 17:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.06.2020, 16:39 Uhr