Thiem siegt erstmals über einen Top-Ten-Spieler

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 20.05.2010, 17:39 Uhr

Von Manuel Wachta

Dominic Thiem sorgt weiter für Furore. Nach dem sensationellen Turniersieg in Santa Croce und der Verbesserung auf Platz 14 der Jugend-Weltrangliste zeigt Österreichs derzeit größtes Nachwuchstalent auch in Mailand auf. Der Niederösterreicher eliminierte im Achtelfinale des ITF-Kategorie-A-Turniers (selbe Stufe wie Grand Slams) in Italien den auf eins gesetzten Ungarn Marton Fucsovics, Vize-Europameister und amtierender US-Open-Doppelsieger bei den Junioren, mit 7:6 (0), 7:5. Für den Schützling von Günter Bresnik ist es der erste Erfolg über einen Spieler aus den Top Ten: Fucsovics ist aktuell die Nummer sechs in der Rangliste.

Zwei Stunden Zittern
Begleitet wird der 16-Jährige in Italien von seiner Mutter Karin. Die lobt ihren Sprössling in den höchsten Tönen: „Er hat heute wieder sehr, sehr gut gespielt. Ich bin wahnsinnig stolz auf ihn.“ Rund zwei Stunden zitterte sie auf der Tribüne mit Dominic mit: „Es war eine völlig ausgeglichene Partie – bis zum Tiebreak im ersten Satz, das hat Domi unglaublich gespielt.“ Spannend ging’s auch danach weiter: „Fucsovics hat sehr stark serviert, im ganzen Match keinen Doppelfehler, nur bei 6:5 für Domi dann gleich zwei. Zwei Matchbälle hat er noch mit starkem Serve-and-Volley abgewehrt, beim dritten hat ihn Domi am Netz fast abgeschossen.“

Gegen Freund um die Top Ten
Den zehnten Sieg in Serie auf ITF-Ebene will Thiem morgen im Viertelfinale gegen Matthias Wunner einfahren, einer seiner besten Freunde auf der Tour. Die Chancen stehen gut, der Deutsche liegt im ITF-Ranking als 76. klar hinter ihm und unterlag in Villach zuletzt auch dem Kärntner Patrick Ofner. Sollte Thiem seinen guten Freund besiegen, wäre ein weiterer Meilenstein seiner Junioren-Karriere fixiert: der Einzug unter die Top Ten. Die Generalprobe für sein Grand-Slam-Debüt übernächste Woche in Paris ist aber in jedem Fall schon geglückt. „Mental ist er allerdings schon etwas müde, da waren zuletzt doch viele Matches auf Messers Schneide.“

300 begeisterte Italiener
Karin Thiem hat aber nicht nur für ihren Sohn lobende Worte über, sondern auch für das Turnier selbst: „Es wird auf einer wunderschönen, alten Anlage ausgetragen, ein bisschen vergleichbar mit Schönbrunn, die Mitglieder müssen alle in weiß spielen.“ Rund 300 Leute waren bei Dominics Match anwesend: „Die Italiener sind ganz tolle Zuschauer. Sie kommen alle in der Mittagspause oder nach der Arbeit her, klatschen lautstark, freuen sich, gratulieren – das könnte man sich von den Österreichern leider nur wünschen.“ Sorgen bereitet Mama Thiem nur das Essen: „Es gibt hier jeden Tag ein ganz tolles Buffet. Da komm ich womöglich mit fünf Kilo mehr nach Hause…“

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Donnerstag
20.05.2010, 17:39 Uhr