Marathonmann Alexander Zverev vor heißem Sommer

Alexander Zverev hakt die verpasste Grand-Slam-Chance zügig ab. Viel Zeit bleibt auch nicht, die nächsten Highlights warten: Wimbledon - und Olympia.

von SID
zuletzt bearbeitet: 10.06.2024, 13:58 Uhr

Alexander Zverev musste sich Carlos Alcaraz knapp geschlagen geben
© Getty Images
Alexander Zverev musste sich Carlos Alcaraz knapp geschlagen geben

Mit schweren Beinen und müdem Kopf überdachte Alexander Zverev seine Reiseroute ganz schnell. Dass er praktisch nahtlos von Sand auf Rasen, von Paris nach Stuttgart, wechseln würde, sei "in etwa so wahrscheinlich, wie dass ich jetzt noch einmal rausgehe und dieses Finale gewinne".

Nach strapaziösen zwei Wochen bei den French Open, in denen er inklusive der Fünfsatzniederlage gegen "Biest" Carlos Alcaraz fast 24 Stunden auf dem Court gerackert hatte, seine Grand-Slam-Sehnsucht aber nicht stillen konnte, will der Hamburger die Akkus aufladen. Es zieht ihn über einen Sponsorentermin in der Schweiz nach Berlin, wo seine Freundin und seine Tochter aus einer früheren Beziehung leben.

Die nächsten Aufgaben werden anstrengend genug. In die Rasensaison mit dem Höhepunkt Wimbledon (1. Juli bis 14. Juli) will der Olympiasieger in Halle/Westfalen (17. bis 23. Juni) einsteigen. Kurz nach Wimbledon geht es für ihn wieder nach Paris: Vom 27. Juli bis zum 4. August findet auf der Anlage von Roland Garros das olympische Tennisturnier statt. Zur Vorbereitung steht in seiner Heimatstadt am Rothenbaum das traditionsreiche Sandplatzturnier an, bei dem er Titelverteidiger ist. Ein Sommer voller verlockender Chancen.

Favoriten auf Rasen sind andere

Allerdings brechen für Alexander Zverev nun die schwierigsten Wochen des Tennisjahres an. Auf Rasen hat er trotz seines starken Aufschlags noch kein Turnier gewonnen, in Halle stand er zweimal im Finale, in Wimbledon war spätestens im Achtelfinale Endstation. Favoriten auf dem schnellsten Belag sind andere. Der siebenmalige Wimbledonsieger Novak Djokovic etwa - wenn der alternde Körper des 37-Jährigen mitspielt. Jannik Sinner, der neue Weltranglistenerste, im Vorjahr Halbfinalist auf dem "heiligen Rasen". Und, natürlich: Alcaraz.

Mit 21 Jahren ist der Spanier seit Sonntag der jüngste Spieler, der Grand Slams auf allen drei Belägen gewonnen hat. Einer, der alles kann. Und dem nur noch die Australian Open zum Karriere-Grand-Slam fehlen. "Das wird nicht der letzte Titel gewesen sein", glaubt auch Zverev, der im Alter von 27 Jahren noch immer auf seinen ersten Triumph bei einem der vier bedeutendsten Turniere wartet.

Alcaraz sei "ein Biest, ein Tier", sagte Deutschlands bester Tennisspieler seit der Ära Becker/Stich voller Anerkennung: "Die Intensität, mit der er Tennis spielt, unterscheidet sich von allen anderen." Aber Alcaraz ist auch einer, der in jungen Jahren schon körperliche Sorgen hat. Vor Roland Garros musste er wegen Problemen mit dem Schlagarm pausieren, der neue Sandplatzkönig berichtete von "Wochen des Zweifelns".

Chance zur Revanche in Paris

Zverevs Fazit aus Paris lautet dennoch: "Ich muss physisch nochmal auf ein ganz anderes Niveau." Auf ein Niveau wie das von Alcaraz, der im vierten und fünften Satz am Sonntag mehr Reserven hatte. "Ich habe alles gegeben, was ich konnte", resümierte der Weltranglistenvierte Zverev, "ich habe es nicht weggegeben. Aber er war besser als ich."

Und doch gibt es vielleicht in wenigen Wochen schon die Chance zur Revanche an Ort und Stelle. Zumal: Bei Olympia wird nur über zwei Gewinnsätze gespielt. Nach drei Durchgängen am Sonntag hatte Zverev 2:1 vorne gelegen, ehe die Beine schwer und der Kopf müde wurde.

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Montag
10.06.2024, 17:35 Uhr
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