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Marcos Baghdatis: "Als fröhlicher, umgänglicher Mensch in Erinnerung bleiben"

Marcos Baghdatis spielte am Donnerstag in Wimbledon das letzte Match seiner Karriere. Und der Tag hätte nicht passender für ihn sein können.

von Florian Goosmann aus Wimbledon
zuletzt bearbeitet: 05.07.2019, 17:27 Uhr

Marcos Baghdatis
© Getty Images
Marcos Baghdatis

Marcos Baghdatis hatte es am Ende gar nich­­­t eilig. 

Nachdem der finale Ball seiner Karriere ins Aus getrudelt war, verweilte er noch lange auf Court 2, umarmte mehrfach seinen letzten Gegner Matteo Berrettini, küsste den Rasen und verschenkte seine Sachen. "Ich wollte nicht runter vom Platz", gab er im Anschluss zu. "Es war eine nette Verabschiedung. Danke an alle, die da waren."

Seine Frau hatte die letzten Punkte mitgefilmt, und so emotional die letzten Minuten als Profitennisspieler für Baghdatis auch gewesen sein mochten - er freut sich auf die Zeit nach dem aktiven Tennis. "Das Einzige, was mich traurig macht: Die Fans und die Emotionen, die sie mir gegeben haben, zurückzulassen."

Baghdatis bereut Zerstör-Aktion in Melbourne

Und von denen gab es in der Karriere des Marcos Baghdatis einige. Schon als Jugendspieler hatte er die ersten Fans gewonnen, als er in einer Eurosport-Reihe über seinen Weg zum Tennisprofi berichtete. 2006 feierte der Zypriot seinen größten Erfolg mit dem Erreichen des Finals der Australian Open, das er nach gewonnenem ersten Satz gegen Roger Federer verlor - es war, auch aufgrund von vielen Verletzungen, das einzige Major-Endspiel, das er erreichen sollte.

Im Spätsommer dann beendete er beinahe die Karriere von Andre Agassi, der letztlich doch noch gewann (und das Match gegen Baghdatis in aller Ausführlichkeit als Einstieg in seine Autobiografie wählte).

Im Rahmen der Australian Open 2012, in einem Match gegen Stan Wawrinka, feierte er auch seine wohl bekannteste Szene im Tennis: Hier zertrümmerte er beim Seitenwechsel gleich vier Schläger - am Ende machte er sich gar nicht mal mehr die Mühe, sie aus der Verpackung zu nehmen. 

Eine Aktion, auf die er ungern zurückblickt. "Die Message, die ich jungen Fans damit gegeben habe - das bedauere ich. Weil ich das nicht bin", sagte der 34-Jährige.

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In Wimbledon schließt sich der Kreis

Dass er ausgerechnet in Wimbledon "Good-bye" sagen durfte - eine Ehre für ihn. "Hier begann die Geschichte des Spiels. Und mein erstes Match, das ich im Fernsehen geschaut habe, das Finale 1992 zwischen Ivanisevic und Agassi. Außerdem ist es das Lieblingsturnier meiner Frau", so Baghdatis - diese sei im Übrigen ein ähnlich emotionaler Mensch sei wie er. "Ich kann dem Turnier nicht genug danken für die Wildcard."

Dass eine Karriere ausgerechnet am 4. Juli zu Ende ging - ein weiterer Kreis, der sich schließt. "Am 4. Juli 2004 hat Griechenland die Europameisterschaft gewonnen. Und das hat mir den Glauben vermittelt, dass ich alles erreichen kann, dass alles möglich ist. Ein unglaublicher Zufall."

In Erinnerung bleiben möchte Baghdatis vor allem als "glücklicher, umgänglicher Mensch", ein Mensch, der gut mit anderen kann. Im Leben gehe es schließlich nicht nur darum, Dinge anzunehmen, sondern Dinge zu geben, "für den Nachbarn dazusein oder für den Kollegen, für den Gegner, für die Menschen. So denke ich jedenfalls. So bin ich groß geworden. Das habe ich von meiner Mutter mitbekommen."

Dinge zurückzugeben sei nämlich "eines der beste Gefühle der Welt".

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von Florian Goosmann aus Wimbledon

Freitag
05.07.2019, 19:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.07.2019, 17:27 Uhr