Marko Andrejic und Lukas Neumayer - Österreichs nächste Generation

Noch mischt Dominic Thiem als einziger Österreicher in der absoluten Weltspitze mit. Mit Marko Andrejic und Lukas Neumayer gibt es aber zwei hoffnungsvolle Teenager, die der aktuellen Nummer vier der Welt nacheifern wollen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 31.12.2019, 11:05 Uhr

Marko Andrejic, derzeit Sydney
© GEPA Pictures
Marko Andrejic, derzeit Sydney

Der eine hat erst kürzlich mit Günter Bresnik und in den Akademien von Galo Blanco und vom italienischen Starcoach Riccardo Piatti trainiert. Der andere ist gerade mit Dominic Thiem und dem österreichischen Team in Sydney unterwegs: Lukas Neumayer, 17 Jahre alt, und Marko Andrejic, sogar noch ein Jahr jünger, sind die beiden derzeit wohl meistversprechenden männlichen Talente im österreichischen Tennissport.

Was auch die ITF-Junioren-Weltrangliste, zuletzt veröffentlicht am 23. Dezember, nachweislich unterstreicht: Neumayer wird da an Position 60 geführt, Andrejic noch auf 190. Letzterer hat im abgelaufenen Jahr eine Matchbilanz von 31 Siegen und 22 Niederlagen, in Mostar, einer Grade-3-Veranstaltung, hat es immerhin schon bis ins Viertelfinale gereicht. Kein Wunder, dass Dominic Thiem seit zwei Jahren als Unterstützer, auch finanziell, von Andrejic firmiert.

Thiem - „Andrejic hat sich diese Chance verdient“

Das Training von Marko Andrejic leitet Vater Wolfgang Thiem. „Ich finde Marko super, weil er ein riesiges Herz hat, ein großer Fighter ist, ein gutes Spielverständnis hat. Die technische Basis war zu Beginn unserer Zusammenarbeit  eher klein, aber mittlerweile ist Marko auf einem passablen Niveau“, so Thiem senior gegenüber tennisnet. „Wenn alles passt, dann kann Marko heuer Quali in Melbourne spielen.“

Andrejic hat nach den großen Junioren-Wettkämpfen in Florida am Konditionstraining von Dominic Thiem teilgenommen, sich in den vergangenen Tagen mit Thiem, Sebastian Ofner, Dennis Novak, aber auch Debis Shapovalov im Training gemessen. „Das ist für Marko eine super Möglichkeit“, so Thiem. „Und ich glaube auch, dass es nur so geht, wenn man jemanden unterstützt: Dass er mit uns mitreist und die Chance hat, mit solchen Leuten zu trainieren. Rein zu schnuppern und zu sehen, wie diese Spieler arbeiten. Das hat sich Marko auch verdient.“ Andrejic hat den Österreichischen Tennisverband Ende des Jahres verlassen, wird nur noch von Wolfgang Thiem trainiert.

Bresnik - „Neumayer ist eine Ausnahmeerscheinung"

Ähnlich positiv äußert sich Günter Bresnik über Lukas Neumayer, der zuletzt in Cancun ein Grade-1-Turnier für sich entschieden hat. „Mir taugt der Bursche, weil er aus einem super Elternhaus kommt“, so Bresnik zu tennisnet. „Eine extrem sportliche Familie, sowohl die Eltern, Geschwister, Cousins, Tanten, etc. sind nicht nur von der physischen Seite sehr auf den Sport ausgerichtet. Technisch gäbe es viel zu tun. Von der Einstellung her ist Lukas aber eine Ausnahmeerscheinung.“

Neumayer habe eine Woche lang an seiner Akademie trainiert, sagte Bresnik weiter, danach habe er den 17-Jährigen zu Galo Blanco und auch noch zu Riccardo Piatti geschickt. An dessen Akademie wurde mit Jannik Sinner schließlich auch einer der hoffnungsvollsten Spieler ausgebildet. „Wenn sich Lukas ein wenig beraten lässt, ist er jemand, der nicht nur in der Jugend, sondern auch bei den Erwachsenen weit kommen kann. So gut ist dessen Einstellung.“ Und so gut sind die Aussichten für den österreichischen Tennissport.

von Jens Huiber

Dienstag
31.12.2019, 15:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 31.12.2019, 11:05 Uhr