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Maxi Wild holt HTT Australian Open-Double

Maximilian Wild hat sich in der Nacht zum Donnerstag seinen zweiten HTT Peugeot Australian Open Tite...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 14.10.2021, 04:18 Uhr

Maximilian Wild hat sich in der Nacht zum Donnerstag seinen zweiten HTT Peugeot Australian Open Titel im UTC La Ville nach 2019 gesichert, während Finalverlierer Lenny Wilmink auch das zweite Grand-Slam-Finale seiner Karriere nach HTT Wimbledon im heurigen Sommer ohne Satzgewinn mit einer Niederlage beenden musste. Im Endspiel des 120. HTT Grand Slam Turniers der Peugeot Hobby Tennis Tour Era setzte sich Wild in überzeugender Manier und nach einer phasenweise imposanten Vorstellung gegen Wilmink im kürzesten HTT Australian Open Finale seit 2014 – wie damals vor sieben Jahren übrigens in nur 1:39 Stunden Spielzeit – mit 6:1, 6:3 und 7:5 durch, und ist mit seinem 10. HTT Karriere-Titel nun einer von lediglich 21 Spielern der 32jährigen HTT-Historie, die es auf eine zweistellige Anzahl an Turniersiegen im Einzel gebracht haben. Für Lenny Wilmink endet am Mittwoch Abend hingegen eine neun Matches ohne Niederlage andauernde Siegesserie, die sich aber immerhin mit Platz 2 in der neuesten Ausgabe des HTT Comnputer-Rankings bezahlt machte. Ein Bericht von C.L

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Maxi Wild mit imposanter Vorstellung im ersten Satz

Als US-Shooting-Star Lenny Wilmink um exakt 23:11 Uhr eine Rückhand im Out platziert, und Maximilian Wild dadurch seinen zweiten Matchball verwandelt hatte, ging eine mehr als beeindruckende Serie auf HTT Grand Slam Ebene zu Ende. Die vergangenen 16 HTT Major-Events hatten ebensoviele verschiedene Sieger hervorgebracht, mit dem für den TC Tulln spielenden und bei den HTT Australian Open 2019 siegenden Maximilian Wild, ist diese bemerkswerte Statistik in Sachen “Dichte an der Spitze” nun nur mehr Schall und Rauch. Sei es drum, mit Maxi Wild hat am Mittwoch Abend der beste Spieler der vergangenen sieben Turniertage gewonnen, und als würdiger Champion die zweite durch Corona beeinträchtigte HTT Grand Slam Saison abgeschlossen. Der finale Showdown im UTC La Ville als krönender Abschluss der 30. Jubiläums-Auflage der HTT Australian Open 2021 powered by Peugeot erfüllte aber freilich nicht die in ihn gesetzten Erwartungen. Das lag zu einem großen Teil daran, dass nur einer der beiden Final-Protagonisten auf High-Level spielte, während der andere mit gut verpackten blauen Zehen eine eher defensive und schaumgebremste Vorstellung ablieferte. Das amerikanisch-österreichische “best of five” Duell zwischen den Nummern 4 und 5 der aktuellen Setzliste, lief schon rasch nach Beginn in nur eine Richtung. Maximilian Wild dominierte einen gerade einmal 25 Minuten dauernden ersten Satz nach Belieben, hatte nicht einen einzigen Breakball gegen sich, und drückte einem sichtlich überforderten Gegner ein fulminant erspieltes 6:1 aufs Auge.

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Wilmink auch in Satz Nr. 2 fernab eines ansprechenden Final-Niveaus

Bei HTT Australian Open Finali der letzten Jahre war man beinahe schon an Endspiele über die volle Distanz von fünf Sätzen gewöhnt. Anno 2021 ein Ding der Unmöglichkeit, zumal Wild im zweiten Satz weiter munter und unaufhörlich “alles was klein, gelb und rund aussah” mit Brachialgewalt & präzisionsgerecht über das Netz prügelte. Weil Wilmink dann im dritten Game des zweiten Satzes auch noch mit drei Doppelfehlern in einem Game entscheidend mithalf, war auch Durchgang Nr. 2 nach 35 Minuten durch. Und das obwohl sich Wild bei 5:2 seinen einzigen Aufschlagverlust des gesamten Finales leisten sollte. Wilmink hingegen schleppte sich fern ab jeglichen ansprechenden Final-Niveaus durch sein zweites HTT Grand Slam Karriere-Finale und schien sich quasi in die drohende Niederlage zu ergeben. Das Selbstvertrauen von zuletzt neun Siegen in Serie wie weggeblasen, die Prestige-Erfolge und der Glamour der Siege über Titelfavorit Philipp Jahn und den Ranglisten-Ersten Damian Roman verblasst, Wilmink hatte nach nur 59 Minuten bereits alles an diesem Abend, und vorallem Satz Nr. 2 verspielt.

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Dritter Satz bis zum Ende völlig offen

Ein bißchen Schadensbegrenzung konnte der 18jährige vom TC Wunderlich in seinem zweiten HTT Grand Slam Karriere-Finale dann im dritten Satz betreiben. Stets hinter dem weiter teils abartig aufschlagenden Hard Hitter vom TC Tulln “nach-servierend”, hielt Wilmink sich steigernd und gegen einen mittlerweile etwas fehleranfälliger agierenden Gegner den dritten Heat bis zum letztlich bitteren Ende offen. Ohne Aufschlagverlust ging es Richtung Tie-Break, den der 18jährige nur um ein Haar verpasste. Nicht eine einzige Break-Chance hatte “Lenny” im dritten Teil der finalen Titelentscheidung bis zum 5:6 zugelassen, und selbst die einzige Möglichkeit auf ein Break bei 3:3 ausgelassen. Den Tie-Break und die womöglich winzige Chance auf einen vierten Satz sollten dem neue Ranglisten-Zweiten aber verwehrt bleiben. Mit dem zweiten Matchball war die Messe nach 1:39 Stunden Spielzeit gelesen, Wild mit exakt 99 errungenen Punkten und 80 Prozent an Punkten nach dem ersten Aufschlag auch statistisch betrachtet der mehr als verdiente Sieger. Wild ist nun gemeinsam mit Claus Lippert, Patrick Schwing und Andreas Harbarth zweifacher HTT Australian Open Champion, nur Rekordsieger Klaus Hofer thront mit 5 Titeln über den irdischen Dingen.

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Wild & Linha seit 15 Spielen ungeschlagen und mit dem vierten Doppel-Titel in Serie

Der Mittwoch Abend freilich wurde zum totalen Triumphzug des Maximilian Wild, der sich zum Auftakt des aus seiner Sicht so glorreich verlaufenden 13. Oktobers 2021 auch den HTT Australian Open Titel im Doppel an der Seite seines kongenialen Partners Simon Linha sicherte. In einem durchschnittlichen – im Finish allerdings höchst spannenden – Traumfinale behielten die HTT Wimbledonsieger des Vorjahres gegen die topgesetzten Vorjahressieger und Ranglisten-Führenden Martin Zehetner und Harald Schachinger mit 6:7, 6:2 und 10:8 die Oberhand. Mit dem 15. Sieg in Serie, dem vierten Titel en suite, und dem zweiten HTT Grand-Slam-Erfolg, kletterte das dynamische Duo in der HTT Doppel-Entry-List von Platz 9 auf Rang 3. Im Race to La Ville ging es mit 2000 Punkten hoch auf Platz 4 und mitten hinein ins acht Teams starke Teilnehmerfeld für das große Saisonfinale der Peugeot Hobby Tennis Tour von 20. bis 27. November 2021 im UTC La Ville, für das übrigens auch die Paarungen Schachinger-Zehetner, Csar-Schee, Scheidl-Wagner und Laporta-Wilmink laut hobbytennistour.at fix qualifiziert sind.

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Schachinger & Zehetner verpassen mit ihrer fünften HTT Grand-Slam-Finalniederlage ihren dritten HTT Australian Open Doppeltitel

Für die branchenbeste Doppel-Paarung Harald Schachinger und Martin Zehetner war die mit 8:10 im Match-Tiebreak erlittene Niederlage eine ganz besonders bitter schmeckende. Den beiden Routiniers vom TC Deutsch Wagram blieb nämlich so der dritte HTT Australian Doppel-Titel nach 2018 und 2020 verwehrt, während die Anzahl an Grand-Slam-Finalniederlagen am Mittwoch Abend auf deren fünf angewachsen ist. Zum Schluss noch einmal zum Turnier-Dominator Maximilian Wild. Erstmals in der Geschichte der Peugeot Hobby Tennis Tour holte ein und der selbe Spieler bei den HTT Australian Open sowohl den Titel im Einzel wie auch im Doppel. Das “Double” bei den anderen Grand-Slam ist freilich kein Novum, und schon ganze sieben Mal vorgekommen.

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Alle “Grand-Slam-Double-Sieger” der HTT Open Era

Martin KOVADouble mit Siegen im Einzel und DoppelHTT French Open 2004
Harald SELAKDouble mit Siegen im Einzel und DoppelHTT Wimbledon 2004
Michael KUNZDouble mit Siegen im Einzel und DoppelHTT Wimbledon 2008
Alexander GEISLERDouble mit Siegen im Einzel und DoppelHTT French Open 2009
Ari DAVISDouble mit Siegen im Einzel und DoppelHTT Wimbledon 2012
Vladimir VUKICEVICDouble mit Siegen im Einzel und DoppelHTT Wimbledon 2013
Andreas TRINKODouble mit Siegen im Einzel und DoppelHTT Wimbledon 2015
Maximilian WILDDouble mit Siegen im Einzel und DoppelHTT Australian Open 2021

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von Claus Lippert

Donnerstag
14.10.2021, 02:57 Uhr
zuletzt bearbeitet: 14.10.2021, 04:18 Uhr