Medvedev über "Big 2"-Ära: "Unterschätze niemals einen dritten Mann"
Jannik Sinner und Carlos Alcaraz dominieren derzeit in eindrucksvoller Manier den Tennis-Zirkus. Einer, um den es zuletzt etwas leiser geworden ist, glaubt jedoch nicht, dass das dauerhaft so bleiben muss: Daniil Medvedev.
                    
                            von Clemens Engert
                        
                    
                        
                                
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                                    10.08.2025, 03:05 Uhr
                                

Es ist noch nicht lange her, da galt Daniil Medvedev als potenzielle Gallionsfigur einer neuen Generation an Tennis-Spielern. Nachdem er zu Beginn seiner Karriere noch in der Spätphase der Ära der „Big Three“ etwas “unterging”, war er schließlich der Mann, der Novak Djokovics Versuch, einen historischen Grand Slam in einem Kalenderjahr zu gewinnen, im Finale der US Open 2021 stoppte. Sechs Monate später war er nach Roger Federer, Rafael Nadal, Djokovic und Andy Murray der erste Spieler seit 2004, der auf Platz 1 der ATP-Weltrangliste stand.
Mittlerweile haben sich die Vorzeichen bekanntlich geändert. Nach der Ära der Big 3 scheint alles auf eine Ära der Big 2 aus Jannik Sinner und Carlos Alcaraz hinauszulaufen. Der Italiener und der Spanier haben die letzten sieben Grand Slams unter sich ausgemacht - Medvedev hat in dieser Zeit wiederum eher Rückschritte gemacht.
"Sie können auch mal verlieren"
Doch der Russe will die Hoffnung nicht aufgeben. Auch Sinner und Alcaraz seien nicht unschlagbar, so der 29-Jährige. „Sie sind starke Spieler, aber gleichzeitig können beide auch mal verlieren“, meint der US Open-Sieger von 2021. „Jannik hat zum Beispiel in Halle gegen Sascha [Bublik] verloren, und Sascha hat das Turnier gewonnen. Carlos hat vor knapp einem Jahr gegen Botic [Van de Zandschulp] verloren … Jedes Mal, wenn man mit ihnen auf dem Platz steht, muss man versuchen zu gewinnen.“
„Jannik und Carlos spielen fantastisch, sie sind im Moment die beiden Besten und spielen besser als alle anderen, aber unterschätzen Sie niemals einen dritten Spieler, der sie herausfordern wird“, meint der ehemalige Weltranglisten-Erste.
Als Roger Federer und Rafael Nadal vor 20 Jahren die Tour dominiert hätten, habe sich auch niemand vorstellen können, dass sie jemand herausfordern könne. „Dann, als alle dachten, sie würden sich alle Grand Slams teilen, kam dieser eine Serbe, der etwas später kam und mehr gewann als sie“, so Medvedev.
Der Russe will nach einer durchwachsenen bisherigen Saison auch selbst bald wieder in eine Form kommen, in der er Sinner und Alcaraz zumindest das Leben schwer machen kann. Derzeit steht der 29-Jährige nämlich im ATP-Ranking nur mehr auf Platz 15. Beim ATP Masters 1000-Turnier in Cincinnati trifft Medvedev am Sonntag in seinem Auftaktmatch auf den Australier Adam Walton.
Hier das Einzel-Tableu in Cincinnati
