Mehr Mixed-Doppel? Gerne - aber bitte in Top-Besetzung

Die Olympischen Spiele 2020 in Tokio haben gezeigt: Das gemischte Doppel ist ein sehr attraktiver Wettbewerb. Allerdings in erster Linie dann, wenn auch die Topstars der Einzel-Szenen in die Bütt gehen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 03.08.2021, 12:44 Uhr

So sehen (Olympia-)Sieger aus: Anastasia Pavlyuchenkova und Andrey Rublev
© Getty Images
So sehen (Olympia-)Sieger aus: Anastasia Pavlyuchenkova und Andrey Rublev

Nein, auch der Autor dieser Zeilen wäre nicht auf Desirae Krawczyk und Neal Skupkski gekommen. Was im Grunde ein Armutszeugnis ist: Denn die US-Amerikanerin - im Einzel außerhalb der Top 800, im Doppel in den Top 20 klassiert - hat mit ihrem britischen Partner vor wenigen Tagen den Wimbledon-Titel geholt. Beinahe unbemerkt, schließlich hat Novak Djokovic in London seiner grandiosen Erfolgsgeschichte ein weiteres Kapitel hinzugefügt, auch der erste Triumph von Ashleigh Barty wurde mit viel mehr Aufmerksamkeit bedacht.

Und apropos Djokovic und Barty: Die beiden Weltranglisten-Ersten haben in den vergangenen Tagen das Mixed-Doppel bei den Olympischen Spielen mit ihrer Teilnahme geehrt, aus dem Bronzematch zwischen Djokovic und Nina Stojanovic gegen Barty mit Partner John Peers wurde aufgrund einer Verletzung des Djokers nichts. Aber auch das Endspiel zwischen Andrey Rublev und Paris-Finalistin Anastasia Pavlyuchenkova auf der einen und Aslan Karatsev und Rückkehrerin Elena Vesnina auf der anderen Seite des Netzes hatte viel Charme. Und ausreichend Starpower. Nicht zu vergessen natürlich auch die griechische Paarung mit Maria Sakkari und Stefanos Tsitsipas.

Djokovic bei den US Open mit Fokus auf den Grand Slam

Nun finden die Olympischen Spiele nur alle vier Jahre statt, in Ausnahmefällen wie diesmal liegen sogar fünf Jahre zwischen den Kämpfen um Edelmetall. So scheinen die Goldmedaillen von Belinda Bencic und Alexander Zverev im Einzel im Tennis-Kontext etwas heller, weil diese im Einzel errungen wurden. Aber auch Barbora Krejcikova, Katerina Siniakova, Nikola Mektic und Mate Pavic dürfen sich auf ewig mit dem Titel „Olympiasieger“ schmücken. Wie auch Rublev und Pavlyuchenkova.

Wird es ein Da-Capo bei den US Open geben? Ganz sicher nicht. Novak Djokovic möchte den Kalender-Grand-Slam vollenden, Andrey Rublev bei einem Major endlich mal richtig weit kommen, auch Anastasia Pavlyuchenkova hat wieder Blut geleckt. Das gemischte Doppel wird daher wieder zu einer Randnotiz, was in Anbetracht der guten Unterhaltung in Tokio schade ist.

Bencic, Federer, Zverev, Kerber beim Hopman Cup

Dass nun ausgerechnet die vielgescholtene ITF, die in Sachen Tennis ja auch für die Olympischen Spiele verantwortlich zeichnet, mit einem kleinen Silberstreif am Horizont um die Ecke kommt, ist bemerkenswert. und schön. Wie schon berichtet soll der Hopman Cup wieder aufleben, wohl außerhalb Australiens und im Moment noch mit unbestimmtem Datum. Aber wenn man abgesehen von Olympia gemischte Momente in Erinnerung hat, dann doch die Aufeinandertreffen in Perth. Dort standen sich Roger Federer und Serena Williams zum bislang ersten und einzigen Mal gegenüber. Und dort haben sich auch die aktuellen Olympiasieger im Einzel ein Duell um den Turniersieg geliefert: Belinda Bencic an der Seite von Federer, Alexander Zverev mit Angelique Kerber.

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von Jens Huiber

Dienstag
03.08.2021, 13:40 Uhr
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