Miami Open: Naomi Osaka ist zurück - und war doch nie weg

Naomi Osaka (WTA-Nr. 77) steht im Finale der Miami Open - tut sich aber schwer mit dem Gedanken, "zurück" zu sein.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 02.04.2022, 11:43 Uhr

Naomi Osaka
© Getty Images
Naomi Osaka

Es waren schöne Bilder am Ende des Halbfinals bei den Miami Open: Naomi Osaka saß auf ihrer Bank und weinte - nur dass es diesmal Freudentränen waren. Im Vergleich zu den Geschehnissen vor knapp zwei Wochen, als Osaka sich in Indian Wells von einem Zwischenruf-Idioten hatte aus der Fassung bringen lassen./

Osaka ist also wieder in der Erfolgsspur, und auch psychisch scheint es ihr besser zu gehen. In Miami sprach sie davon, endlich entsprechende Hilfe gesucht zu haben, es habe ihr gutgetan, erklärte sie.

Klar scheint auch: Osaka ist, wenn sie trifft, eine der absoluten Spitzenspielerinnen der Tour, ungeachtet ihres Rankings von Platz 77 zurzeit. Abgerutscht ist sie vor allem aufgrund ihrer wenigen Turnierteilnahmen in vergangener Zeit. Und tut sich entsprechend schwer damit, "zurück" zu sein. "Viele Leute sagen mir Dinge wie 'Du bist zurück' oder so. Um ehrlich zu sein: Ich fühle mich nicht, als ob ich weg gewesen sei, wenn das Sinn macht. (...) Ich habe nur keine Matches gespielt. Es gab Situationen, in denen ich früh verloren habe, aber gute Matches habe ich die ganze Zeit gespielt."

Sie verstehe, wenn "Nicht-Tennis-Fans" so denken würden, weil sie im Ranking nicht dort stehe, wo man sie erwarte, so die Ex-Weltranglisten-Erste. "Aber ich denke, dass es keine Spielerin auf der Welt gibt, die mich in der ersten Runde als Gegnerin haben will oder so."

Naomi Osaka erklärt ihre Schwierigkeiten mit Belinda Bencic

Ein gutes Gefühl für Osaka sollte es auch sein, "Angstgegnerin" Belinda Bencic im Halbfinale geschlagen zu haben, die Schweizerin hatte bis dahin mit 4:1 im direkten Vergleich geführt, und mit 4:0 auf Tour-Level.

Warum Bencic so schwierig für sie zu spielen sei, erklärte Osaka damit, dass alles, was Bencic spiele, ihr nicht entgegenkomme. "Wenn ich mal behaupte, dass mein Aufschlag und meine Vorhand meine größten Stärken sind: Sie returniert fantastisch, das setzt mich also direkt unter Druck, gibt mir eine unschöne Position, die ich nicht mag", so Osaka.

Und dann sei Bencic vom ersten Schlag an aggressiv. "Wobei ihr Ball nicht so hart ankommt, wenn das Sinn macht. Er ist quasi schnell, aber nicht hart." Entsprechend müsse sie ihre Beinarbeit anpassen, weil es keine andere Spielerin gibt, die spielt wie Bencic. "Ich stehe da oft auf dem hinteren Fuß, aber ich bin irritiert, warum, weil der Ball gar nicht so hart war."

Im Finale nun trifft Osaka auf Iga Swiatek (ab 19 Uhr MESZ), auch eine, mit einem eher ungewöhnlichen Spiel, mit viel Spin auf der Keule. 2019 gab es das Duell zum bislang einzigen Mal in Toronto. Hier siegte Osaka in zwei Sätzen.

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von Florian Goosmann

Samstag
02.04.2022, 11:24 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.04.2022, 11:43 Uhr

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