Der vorerst letzte Schrei

Die portugiesische Tennisspielerin Michelle Larcher de Brito, einst eines der größten Talente, nimmt eine schöpferische Auszeit - und geht einem anderen Hobby nach.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 29.11.2017, 21:31 Uhr

Michelle Larcher de Brito

Die 24-Jährige hat seit Juli nicht mehr auf der Tour gespielt und steht nur noch auf Rang 354 der Weltrangliste. Wie portugiesische Medien berichten, habe sie nach vielen Verletzungen zurzeit Motivationsprobleme und lege eine Pause ein.

Larcher de Brito, bis 2007 bei Nick Bollettieri angesiedelt, galt in ihrer Jugend als kommender Star. 2009 erreichte sie mit 16 Jahren nach überstandener Qualifikation die dritte Runde der French Open, kurz darauf stand sie auf Rang 76 der Welt; 2013 und 2014 kam sie ebenfalls bis in Runde drei in Wimbledon.

Sie sorgte vor allem wegen ihrer lauten Stöhnerei für einiges Aufhorchen. Bei den French Open 2009 ergaben Messungen eine Lautstärke von 109 Dezibel - sie stöhnte damals lauter als alle anderen, Maria Sharapova lag mit 101 Dezibel auf Platz zwei. Einige Aussagen von Larcher de Brito zu dieser Zeit: "Niemand kann mir vorschreiben, dass ich aufhören soll. (...) Wenn sie mich bestrafen wollen, okay - ich zahle lieber eine Strafe, als ein Match zu verlieren, weil ich nicht mehr stöhnen darf. (...) Wenn es andere Spielerinnen stört, kann ich nichts tun, ich will nichts ändern. (...) Ich bin hier, um zu gewinnen. Wenn es Leute stört, können sie jederzeit den Platz verlassen."

Zuletzt ging Larcher de Brito in ihrer Heimat Bradenton einem weiteren Hobby neben dem Tennis nach und eröffnete ein Hotel für Hunde und Katzen.

von Florian Goosmann

Mittwoch
29.11.2017, 21:31 Uhr