Miedler-Time bei „Kasi Live“: Am Freitag übernimmt Luci

Niemand hat die täglichen Gespräche bei „Kasi Live“ auf unserem Kanal „tennisnetnews“ bei Instagram aufmerksamer verfolgt als Lucas Miedler. Am Freitag wird der 23-Jährige ab 18 Uhr nun selbst die Moderation der Show übernehmen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 02.04.2020, 09:12 Uhr

Lucas Miedler ersetzt am Freitagabend Christopher Kas
© GEPA Pictures
Lucas Miedler ersetzt am Freitagabend Christopher Kas

Das Tennisjahr 2020 war für Lucas Miedler zwar kurz, aber nicht uninteressant: Vor allem die letzten beiden aktiven Wochen hatten es in sich: Zunächst trainierte Miedler mit dem österreichischen Davis-Cup-Team in Premstätten vor dem Match gegen Uruguay, machte sich dann auf den Weg nach Südafrika, um beim ATP-Challenger-Turnier in Potchefstroom aufzuschlagen. Dort gewann der Niederösterreicher in Runde eins gegen Lokalmatador Vaughn Hunter, musste sich danach allerdings dem Franzosen Hugo Grenier geschlagen geben.

Das Turnier in Südafrika wurde nicht zu Ende gespielt, Lucas Miedler ist längst wieder zurück in Tulln. Und ist Dauergast bei „Kasi live“ (täglich ab 18 Uhr in unserem Instagram-Account „tennisnetnews“). Kas und Miedler kennen sich gut: Der deutsche Routinier wirkt als Teammanager des TC Großhesselohe in der deutschen Tennis-Bundesliga, Miedler dort zählt ebenso zum Kader wie etwa Philipp Kohlschreiber, Jeremy Chardy oder Nikoloz Basilashvili.

Lucas Miedler - „Jannik Sinner hat mich dreimal abgezogen“

Am Freitag wird Miedler nun die Moderation von „Kasi Live“ übernehmen. Wie er es anlegen will, hat er im Gespräch mit tennisnet geschildert.

tennisnet: Tägliche Auftritte bei Kasi Live, nun sogar die Übernahme der Show. Gibt es Vorbilder in Sachen Moderation?

Lucas Miedler: Meine Art ist ja auch eher die lockere. Es behaupten viele, dass ich da sehr nach meinem Vater komme. Der hat sehr viele lustige Ideen, und oft fragt man sich, wo die herkommen. Aber mein Vater ist bei allen Tenniskollegen sehr beliebt. Oft habe ich das Gefühl, die freuen sich mehr über ihn als über mich, wenn sie uns bei einem Turnier sehen. Ansonsten gibt es zwei: Ich finde „Wetten, dass..?“ und Thomas Gottschalk, das ist legendär. Und was ich auch richtig gerne schaue, ist „Wer wird Millionär?“ mit Günther Jauch. Wenn der ein paar Kandidaten hat, die ihm nicht so zusprechen, dann macht Jauch das schon sehr sehr gut.

tennisnet: Welche Gäste haben Sie bisher bei „Kasi live“ bislang am meisten überzeugt?

Miedler: Das Gespräch mit Sascha Bajin war sehr interessant, weil man da einmal die Perspektive eines Frauen-Coaches gesehen hat. Nico Massu war Weltklasse, sehr sympathisch. Auch die Geschichte mit den Schlägern - das haben der Max Wimmer und sein Kollege richtig gut erklärt.

tennisnet: Wie sieht der Plan für Freitagabend aus? Zunächst: Bei wem haben Sie kein Glück gehabt?

Miedler: Ich wollte schauen, dass das erste Mal deutschsprachig wird. Nicht, weil ich kein Englisch könnte, aber bei der Premiere fühle ich mich so wohler. Mit Dustin Brown verstehe ich mich richtig gut, habe den aber nicht überreden können. Matthias Bachinger hat mir auch abgesagt. Bei der Bencic Belinda hat mir auch die Toni Lottner geholfen, aber Belinda hat mir gesagt, dass sie zwar gerne mit mir telefoniert, aber nicht live. Und dann hab ich es auch noch mit dem Jannik Sinner versucht, weil der hat mich im letzten Jahr drei Mal abgezogen.

tennisnet: Und der wollte auch nicht?

Miedler: Der Jannik wäre halt cool gewesen, weil ich gegen den in Bergamo in der ersten Runde verloren habe, wo er dann seinen ersten Challenger gewonnen hat. Und ich habe über´s Jahr mitverfolgt, wie es bei dem gelaufen ist. Weil zu Beginn hat es geheißen: Wie kannst Du gegen den verlieren, gegen einen so jungen Italiener ohne Ergebnisse? Und nach einer Woche habe ich dann sagen können: Na, ja, da haben jetzt andere Leute auch verloren, so schlecht kann er nicht sein. Ich habe dreimal gespielt, dreimal Satzbälle gehabt, dreimal den ersten Satz im Tiebreak verloren. Jannik hat mir jetzt gesagt, dass es ein Problem wäre, dass er kein Hochdeutsch kann. Hab ich gesagt: scheiß Dich nicht an, das kriegen wir schon hin. Aber Jannik hat in dieser Woche schon so viel Social Media gemacht, dass er keinen Bock gehabt hat.

tennisnet: Auf wen dürfen wir uns nun also am Freitagabend freuen?

Miedler: Zunächst einmal auf Dominik Schulz. Weil ich es interessant finde, dass die Leute erfahren, was alles hinter der Organisation eines ATP-Challenger-Turniers steckt. Domi war ja selbst ein sehr guter Spieler. Dann habe ich den Sebastian Ofner dabei. Den Ofi kenne ich seit 15 Jahren, wir haben alles an Höhen und Tiefen erlebt, auch persönlich untereinander. Und schließlich habe ich den Jurij Rodionov. Der hat dem Kasi abgesagt, aber bei mir ist er dabei. Das gibt schon einmal einen Pluspunkt. Jurij ist sehr zurückhaltend und höflich. Aber wenn er sich wohl fühlt, dann blüht er schon auf.

tennisnet: Was auffällt: Die österreichischen und die deutschen Spieler scheinen sich auf der Tour extrem gut untereinander zu verstehen. Von wegen Rivalität ...

Miedler: Das war bei mir zumindest immer schon so. So viele Österreicher waren nicht auf den Jugendturnieren, da waren dann halt die deutschen Spieler meine Freunde, wie ein Hannes Wagner oder Johannes Härteis. Mit dem Maxi Marterer habe ich mich sehr gut verstanden, sogar gemeinsam Doppel gespielt. Auch die Antonia Lottner kenne ich jetzt schon viele Jahre lang. Es war immer lustig. Und das zieht sich ja durch den ganzen Tenniszirkus. Da gibt es keine deutsch-österreichischen Rivalitäten. Warum das in anderen Sportarten so hoch gehängt wird, weiß ich auch nicht.

von Jens Huiber

Donnerstag
02.04.2020, 15:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.04.2020, 09:12 Uhr