Montreal abgesagt, Toronto wackelt - Wird nur in Europa gespielt?

Nachdem am Samstag das WTA-Premier-Turnier in Montreál abgesagt wurde, stehen auch hinter dem ATP-Masters-1000-Event in Toronto große Fragezeichen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 12.04.2020, 09:23 Uhr

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Bianca Andreescu - auch 2021 Titelverteidigerin beim Rogers Cup
© Getty Images
Bianca Andreescu - auch 2021 Titelverteidigerin beim Rogers Cup

Keine öffentlichen Großveranstaltungen bis Ende August - das hat die Regionalregierung des kanadischen Bundesstaates Quebec verfügt. Und damit steht auch schon jetzt fest, dass das WTA-Premier-5-Turnier in Montreal in diesem Jahr nicht gespielt werden kann. Doppelt bitter für die kanadischen Tennisfans, hat doch Bianca Andreescu 2019 in Toronto den Titel geholt. Und hätte sich für eine Verteidigung desselben in diesem Sommer wohl wieder in Form gebracht.

So aber wird es in Montreal erst wieder 2021 Spitzentennis geben, turnusmäßig wären dann die Männer dran. Deren diesjähriger Auftritt in Toronto hängt indes auch an einem seidenen Faden. „Es ist ein sehr trauriger Tag“, erklärte der Präsident von Tennis Canada, Michael Downey. „Unser Turnier in Montreal ist eines der besten der Welt und unterhält alljährlich mehr als 200.000 Fans. Wir hätten es so gerne gesehen, dass Bianca als Titelverteidigerin zurückkommt, auch weil wir so etwas in unserer jüngeren Vergangenheit noch nie hatten. Es ist also wirklich traurig, aber wir verstehen natürlich komplett die Gründe.“

Tennis Canada verliert viel Geld

Neben dem moralischen Aspekt gibt es auch eine nicht zu unterschätzenden finanzielle Komponente: Durch die beiden großen Sommerturniere, die in diesem Jahr vom 7. bis zum 16. August hätten ausgetragen werden sollen, werden 94 Prozent jener Einnahmen generiert, mit denen Tennis Canada seinen Nachwuchs fördert. Und aus dem sind neben Andreescu in den letzten Jahren auch SpielerInnen wie Eugenie Bouchard, Denis Shapovalov, Félix Auger-Aliassime oder als jüngstes Beispiel Leylah Annie Fernandez hervorgegangen.

Mit Blick auf die Situation in den benachbarten Vereinigten Staaten lässt sich vermuten, dass in diesem Sommer, wenn überhaupt, professionelles Tennis wohl nur in einigen Ländern Europas gespielt werden kann. So denn die Möglichkeit besteht, dass die Profis zu den potenziellen Turnierorten anreisen können. Offiziell ist der Spielbetrieb auf der WTA- und der ATP-Tour bis zum 12. Juli unterbrochen.  

von tennisnet.com

Sonntag
12.04.2020, 10:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 12.04.2020, 09:23 Uhr