"Myasthenia gravis": Monica Seles macht Erkrankung öffentlich
Die ehemalige Weltrangliste-Erste und neunfache Grand Slam-Siegerin Monica Seles gab in einem aktuellen Interview bekannt, dass sie seit drei Jahren unter einer schweren Muskelschwäche leide.
von Clemens Engert
zuletzt bearbeitet:
13.08.2025, 18:50 Uhr

Die Autoimmunerkrankung, die unter dem Fachbegriff Myasthenia gravis bekannt ist, blockieren Antikörper die Übertragung von Reizen an der Schnittstelle zwischen Nerv und Muskel. Die Folgen sind neben Sehstörungen auch Muskelschwäche in Armen und Beinen. "Die Erkrankung hat große Auswirkungen auf mein tägliches Leben", so Seles in einem aktuellen Interview.
So habe die ehemalige Weltranglisten-Erste beim Tennisspielen den Ball plötzlich doppelt gesehen. Wie Seles offenbarte, habe sie beispielsweise auch Schwierigkeiten, wenn sie sich um ihre Frisur kümmere. Es habe einige Zeit gedauert, bis sie sich bereit gefühlt habe, über die Erkrankung zu sprechen, so die 53-fache Turniersiegerin im Einzel.
Messerattentat 1993
Seles musste auch während ihrer aktiven Karriere einen Leidensweg durchschreiten. 1993 wurde sie als damals 19-Jährige Opfer eines Messerattentats. Während eines Matches in Hamburg stach ihr ein geistig verwirrter Mann, der sich danach selbst als Fan von Konkurrentin Steffi Graf bezeichnete, mit einem Messer in den Rücken. Es folgte eine lange Zwangspause. Zwei Jahre später gab Seles zwar ihr Comeback, hatte jedoch länger mit psychischen Problemen zu kämpfen.
Im Jahr 1990 hatte sich das - zunächst für Jugoslawien, ab 1995 für die USA spielende - "Wunderkind" mit nur 16 Jahren und sechs Monaten zur jüngsten French-Open-Siegerin aller Zeiten gekrönt. Alleine zwischen 1991 und 1993 fuhr sie 22 Turniersiege ein. 1991 gelang der Sprung auf Platz eins der Weltrangliste. Nach ihrem Comeback kam noch ein Major-Titel (bei den Australian Open 1996) hinzu
