Nach Disqualifikation in Barcelona: Fabio Fognini erwägt rechtliche Schritte gegen die ATP
Nach seiner Disqualifikation in Barcelona zieht Fabio Fognini rechtliche Schritte in Betracht. Sollte der Berufung des Italieners nicht stattgegeben werden, wird er die ATP klagen.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
29.04.2021, 18:37 Uhr

Nun gut. Dass Fabio Fognini auf dem Tennisplatz nicht immer der ruhigste Zeitgenosse ist, dürfte mittlerweile jedem Beobachter des Sports klar sein. Doch was sich in der vergangenen Woche in Barcelona abspielte, war selbst für den Italiener Neuland. Der 33-Jährige wurde in seiner Zweitrundenpartie gegen Bernabe Zapata Miralles wegen unsportlichen Verhaltens disqualifiziert. Aus dem gleichen Grund durfte er 2017 bei den US Open nicht mehr im Doppel antreten, im laufenden Match hatte es bis zum Event in der katalanischen Hauptstadt aber noch kein vorzeitiges Turnierende für ihn gesetzt.
Gemäß der Ansicht Fogninis hätte es auch in Barcelona nicht dazu kommen dürfen. Schon kurz nach der Begegnung hatte er sich angesichts des Vorgehens der ATP erzürnt gezeigt: "Ich habe für etwas bezahlt, das ich nicht getan habe. Ich habe in der Vergangenheit schlechte Dinge auf dem Platz getan, aber heute war ich sehr ruhig. Ich habe nicht einmal gesprochen. Ich werde das untersuchen lassen. Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass so etwas passiert."
Fognini sieht Rufschädigung
Diesen Worten will der Weltranglisten-28. nun offenbar Taten folgen lassen. Denn wie Fognini gegenüber der italienischen Zeitung Corriere della Sera betonte, erwägt er - sollte die ATP seiner Berufung gegen die Strafe von 5.000 Euro nicht stattgeben - rechtliche Schritte gegen die Spielervereinigung.
"Ich will eine Entschuldigung für den großen Fehler. Wenn meine Berufung abgelehnt wird, werde ich meinen Anwälten alles in die Hand geben und die ATP um Schadenersatz für sehr schweren Imageschaden bitten", so Fognini. "Geld und Punkte interessieren mich nicht. Was passiert ist, hat mein Image befleckt und mich bei meinen Sponsoren wie eine Witzfigur aussehen lassen", begründete der 33-Jährige eine mögliche Klage.
Fognini dürfte damit auch auf eine Pressemitteilung der Firma Babolat, die dem Italiener Schläger zur Verfügung stellt, reagieren. Der französische Tennisartikel-Hersteller hatte Fognini und Benoit Paire für deren jüngstes Verhalten kritisiert und weitere Konsequenzen in Aussicht gestellt.
Keine Reaktion der ATP
Nicht zuletzt deshalb beteuerte der Weltranglisten-28. noch einmal seine Unschuld: "Ich habe den Linienrichter im Spiel gegen Zapata Miralles nicht beleidigt. Ich war frustriert, wütend - ich habe mit mir selbst gesprochen. Ich schwöre auf das, was mir auf dieser Welt am wichtigsten ist: meine Kinder."
"Ich bin fast 34 Jahre alt und spiele seit zwanzig Jahren Profitennis. Wenn ich sage, dass ich niemanden beleidigt habe, müssen sie mir glauben", so Fognini. Von Seiten der ATP gab es bisher noch keine Reaktion auf das Interview des Italieners.