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Nacht der Schande – HTT Cup 2024 abgebrochen

Der HTT Cup 2024 ist noch vor dem für heute Dienstag Abend geplanten Finale vorzeitig zu Ende gegang...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 27.04.2024, 16:18 Uhr

Der HTT Cup 2024 ist noch vor dem für heute Dienstag Abend geplanten Finale vorzeitig zu Ende gegangen. Nach einer Nacht der Schande mit dem semifinalen Skandalspiel zwischen Frankreich und Polen, ist die dritte Auflage des HTT-Mannschaftsbewerbs im Union Tennis Center La Ville abgebrochen worden. Nachdem es beim Stand von 1:1 im letztlich entscheidenden Doppel zwischen französischen und polnischen Spielern “eskalierte”, war der Spielabbruch eine letztlich unausweichliche Aktion, um noch Schlimmeres zu verhindern. Wie es weitergeht, ist offen! Den betreffenden Teams drohen neben dem Ausschluss aus dem laufenden Bewerb auch Spielverbote in zukünftigen Wettbewerben. Das Comeback des für Mai angedachten HTT Daviscups wackelt bedenklich, und auch das Image des HTT Cups ist nach der nächtlichen Schande mehr als ramponiert. Ein Bericht von C.L

20240423_105844_resizedFoto Credit: Bettina Mottl

HTT Cup 2024 liegt in Trümmern

Es ist ja keineswegs ein neues Phänomen, und doch ist man immer wieder verwundert, wie einzelne Tennisspieler mit ihrem egozentrischen Verhalten, eine mühsam aufgebaute Veranstaltung binnen weniger Minuten in Trümmer legen können. Der stimmungsvoll aufgebaute, spannend verlaufende, und sportlich auf den finalen Höhepunkt zusteuernde HTT Cup 2024 wird als skandalöser Länderkampf, als Schande vom Altmannsdorfer Ast und als unvollendete Ausgabe eines Bewerbs in Erinnerung bleiben, von dem viele andere Spieler trotz frühem Ausscheiden, als  bestes Erlebnis ihrer HTT-Karriere mit Gänsehautfaktor erzählen werden. Die divergierenden Meinungen sind Produkt jener schändlichen Tennisnacht, die sich von Montag auf Dienstag auf Court Nr. 3 des UTC La Ville zugetragen hat. Gruppensieger Frankreich und das topgesetzte Polen sorgten für eine kaum für möglich gehaltene Eskalation eines Tennismatches, dem einzig noch Tätlichkeiten und Handgreiflichkeiten erspart geblieben sind.

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Frakreichs HTT Cup-Kapitän: “Ich schäme mich für diese Nacht”

Um 23:30 Uhr ging urplötzlich das Licht am 3er-Court des UTC La Ville aus. Der HTT Veranstalter hatte genug vom ganz ganz schlecht vorgetragenen Kabarett der beiden Mannschaften, die Halle durch betätigen des Lichtschalters in tiefes dunkles Schwarz getaucht, und so die Hitzköpfe abgekühlt. Auf einmal stand das “lustige Quartett” im Dunklen, die miserable Vorstellung der angehenden HTT Cup Finalisten hatte ein abruptes Ende gefunden. Der gezogene Stecker verfehlte seine Wirkung nicht. Team Polen verabschiedete sich in die Dusche, Team Frankreich in die dunkle kalte April-Nacht Wiens, und das hoffentlich mit ganz ganz ganz schlechtem Gefühl. Auf nähere Details, wer, was, warum, wie zur Eskalation dieses HTT Cup Semifinales beigetragen hat, verzichtet dieser Bericht explizit. Natürlich gab es Erklärungsversuche von beiden Seiten, gegenseitlige Schuldzuweisungen inklusive. Spät Nachts folgte noch ein polnischer Protest gegen den Abbruch, den das Team aus Osteuropa dann aber am Dienstag Vormittag wieder zurückgezogen hat. Keine der beiden Mannschaften ist schuldlos an der nächtlichen HTT-Cup-Eskalation, dennoch haben beide Teams zumindest je einen Akteur in ihren Reihen, der dem Skandal aufgeräumt gegenübersteht. “Ich schäme mich für das heute Geschehene und nöchte mich dafür entschuldigen, verabschiedete sich ein sichtlich erschütterter französischer Team-Kapitän. Und Polens Frontman zeigte auch Verständnis für das Ende der Veranstaltung. “Ich kann den Turnierdirektor für seine Entscheidung dieses Match abzubrechen, voll verstehen”. Tja und der Turnierdirektor selbst, wieder einmal um die ganz Arbeit umgefallen, fand zum Abschluss die einzig passenden Worte. “Es ist wie ich es schon oft gesagt habe. Lieber lege ich mich im Sommer vier Monate an den Strand und lasse mir die Sonne auf den Bauch scheinen, als diese vertrottelten Tennisturniere zu organiseren”.

von Claus Lippert

Dienstag
23.04.2024, 12:35 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.04.2024, 16:18 Uhr