NextGen-Champion Brandon Nakashima - was kann man von ihm 2023 erwarten?
Brandon Nakashima hat seine letzte Chance genutzt, um bei den U-21-Festspielen in Mailand den Titel zu holen. Ein Aufstieg wie jener seines Vorgängers Carlos Alcaraz ist nicht zu erwarten.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
13.11.2022, 19:30 Uhr

Brandon Nakashima hat also die Nachfolge von Carlos Alcaraz angetreten, zumindest als Champion bei den #NextGen Finals in Mailand. Alcaraz wäre auch in diesem Jahr qualifiziert gewesen (natürlich), hätte aber, wenn ihn der Bauchmuskel nicht gezwickt hätte, bei den ATP Finals in Turin aufgeschlagen.Darf man eine derartige Entwicklung nun auch von Brandon Nakashima erwarten?
Wohl eher nicht. Der 21-jährige US-Amerikaner wird das Jahr unter den 50 besten Spielern der Welt abschließen, das ist eine bemerkenswerte Leistung. Der erste Turniersieg auf der Tour gelang ihm im heimatlichen San Diego, wo Nakashima - kein Vorwurf - eine sehr sympathische Auslosung zu seinen Gunsten genutzt hat. Finalgegner Marcos Giron war als Nummer 58 der höchstgereihte von fünf Gegnern im Süden Kaliforniens.
Nakashima früher mit Pat Cash auf Tour
Wo Nakashima aber im Vergleich zur absoluten Weltspitze steht, das hat er in Roland Garros von Alexander Zverev vorgeführt bekommen. Nicht des Amerikaners liebster Belag, schon klar, aber Zverev hat die Schwächen des frisch gebackenen #NextGen-Champions gnadenlos aufgezeigt: Nakashima hat schlichtweg keine Waffen, um gegen einen Mann mit solider Defensive den Punkt zu machen. Bei Carlos Alcaraz weiß man indes gar nicht, wo man in dieser Hinsicht anfangen soll.
Aber natürlich ist Alcaraz die Ausnahme jener Regel, die besagt, dass der Marsch durch die Institutionen auf der ATP-Tour ein langer und beschwerlicher ist. Und deshalb muss man wohl in der kommenden Saison sehr wohl auf Brandon Nakashima, der vor ein paar Jahren noch mit Pat Cash als Coach durch die europäischen Challenger gezogen war, aufpassen. Denn bergab ist es noch mit keinem der Sieger von Mailand gegangen. Siehe dazu auch die Beispiele Stefanos Tsitsipas oder Jannik Sinner.