Nick Kyrgios ledert gegen Nadal, Djokovic und Verdasco

Nick Kyrgios hat im Podcast „No Challenges Remaining“ kräftig ausgeteilt. Und auch Einblicke über seine Zukunft gegeben - die im Tennissport nicht mehr allzu lange anhalten wird.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 17.05.2019, 16:22 Uhr

Keine besten Freunde: Nick Kyrgios und Rafael Nadal
© Getty Images
Keine besten Freunde: Nick Kyrgios und Rafael Nadal

Die Laune war gut bei Nick Kyrgios, als er sich am Dienstag nach dem Erfolg gegen Daniil Medvedev zum Gespräch mit Ben Rothenberg traf. Der US-amerikanische Journalist ist seit Jahren bei den größten Events der Tour am Start, findet bei (Ex-)Spielern mindestens ebenso viel Gegenrede wie Unterstützung - und hat nun etwas länger als eine Dreiviertelstunde mit Kyrgios geplaudert. Das Ergebnis ist durchaus hörenswert, auch wenn man die Ansichten des Australiers nicht unbedingt teilen muss.

Als erster Eindruck bleibt jedenfalls, dass sich Nick Kyrgios in seinem Beruf als Tennisprofi nicht sonderlich wohl fühlt. Die lange Reisen quälten ihn, er wäre eigentlich am liebsten zuhause in Canberra, um dort mit seinen Kumpels täglich Basketball zu spielen. Mit ein Grund übrigens, warum die Tennis-Karriere nicht mehr allzu lange dauern wird: Der spaßbetriebene Basketball-Sport fordere ihm zu viel ab.

Kyrgios: In Acapulco die Nächte zum Tag gemacht

Über seine Einstellung zum Tennis macht sich Nick Kyrgios keine Illusionen. Wie wenig er in seinen Beruf investiere, habe er spätestens dann bemerkt, als sich Bernard Tomic gewissenhafter auf ein Match vorbereitet habe als er selbst. Er, Kyrgios, spiele Tennis aus Spaß, möchte aber auch sonst wenig vom Leben vermissen. Während der Turnierwoche in Acapulco sei er jede Nacht um die Häuser gezogen, nie vor drei Uhr Früh ins Bett gekommen. Und habe des 500er-Event dennoch gewonnen.

Nicht jeder auf der Tour kommt mit dieser Einstellung klar, aber auch Nick Kyrgios kommt nicht mit jedem klar. Nummer eins auf der Do-Not-Invite-Together-Liste mit Kyrgios ist demnach Fernando Verdasco, dessen Arroganz den 24-Jährigen in Wallungen versetze. Ohne deren sportliche Errungenschaften in Zweifel zu ziehen, kann Kyrgios auch mit Rafael Nadal und Novak Djokovic wenig anfangen.

Djokovic möchte von allen geliebt werden

Nadal würde ständig Respekt einfordern, allerdings nur dann, wenn Kyrgios ihn gerade geschlagen hätte (wie eben in jener Woche in Acapulco). Und Djokovic sei so darauf erpicht, von allen gemocht zu werden, dass dies Kyrgios sauer aufstoße. Er glaube, dass der Branchenprimus den Grand-Slam-Rekord von Roger Federer brechen werde, bei der Jubelgeste von Djokovic stellten sich ihm, Kyrgios, allerdings die Haare auf.

Die gute Nachricht: Es gibt einige Spieler, mit denen Nick Kyrgios auf der Tour sehr gut kann. Vorneweg die derzeit verletzten Thanasi Kokkinakis und Andy Murray. Letzteren hält Kyrgios für einen besseren Spieler als Djokovic, aber dennoch nicht als Coach für sich selbst geeignet („Ich bin untrainierbar“). Mit Frances Tiafoe habe es von Beginn an geklickt, zu Stefanos Tsitsipas dagegen habe Kyrgios noch keinen Zugang gefunden. Umso mehr aber zu Roger Federer: Der ist und werde der Größte aller Zeiten bleiben. Unabhängig davon, ob Djokovic dessen Bestmarken übertreffe.

Den gesamten Podcast gibt es hier.

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von Jens Huiber

Mittwoch
15.05.2019, 18:54 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.05.2019, 16:22 Uhr

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