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Nur keinen Druck, bitte: Serena Williams und die Nummer 24

Der nächste Versuch: Serena Williams macht bei den Australian Open Jagd auf ihren 24. Titel bei einem Grand Slam. Der erste Schritt gelingt ihr scheinbar mühelos.

von SID
zuletzt bearbeitet: 20.01.2020, 13:59 Uhr

Serena Williams
© Getty Images
Serena Williams

Serena Williams ist immer für einen Kommentar gut. Wobei, immer dann doch nicht. Was sie denn zu ihrer Freundin Meghan und deren Gatten Harry sagen könne, nun, da die beiden keine "Königliche Hoheiten" mehr sind? Williams wirkte ob der ersten Frage nach ihrem Auftaktsieg bei den Australian Open ein wenig irritiert, verzog das Gesicht und gab zu Protokoll, dass sie nichts zu Protokoll geben wolle. "Ich habe keinen Kommentar zu diesem Thema", sagte sie leise.

Williams war immerhin bei der Hochzeit der Sussexes eingeladen, nach dem gefälligen 6:0, 6:3 gegen Anastasia Potapova aus Russland zum Auftakt in Melbourne aber waren dann doch andere Themen wichtig für die 38 Jahre alte Amerikanerin. Zum Beispiel: Ein möglicher 24. Grand-Slam-Titel, mit dem sie endlich mit Rekordhalterin Margaret Court aus Australien gleichzöge. Die Jagd nach diesem Titel habe ihr in den vergangenen Jahren zugesetzt, gab die aktuelle Weltranglistenneunte zu.

Der Druck, Court endlich einzuholen, sei schon belastend gewesen, "es hat mein Spiel stark beeinflusst", räumte Williams ein. Ihren 23. Titel hatte sie vor drei Jahren in Melbourne gewonnen gegen Schwester Venus. Die wiederum unterlag am ersten Turniertag im Melbourne Park der potenziellen Nachfolgerin der Williams-Schwestern: Wie im Vorjahr in der ersten Runde von Wimbledon verlor sie gegen die 15 Jahre alten Cori Gauff, die anschließend betonte: "Meine Mission ist es, die Größte zu sein."

Williams nach Auckland-Sieg: "Monkey off my back"

Noch ist ihr Serena Williams da weit voraus - wenn die letzten Jahre auch zäh gingen. Nach dem 23. Titel brachte sie erst unter schwierigen Umständen Tochter Olympia zur Welt, kehrte bald zurück auf die Tour - aber: Sie gewann keine Turniere mehr. Auch nicht in Wimbledon und bei den US Open, wo sie 2018 und 2019 jeweils das Finale verlor - 2018 in Wimbledon gegen Angelique Kerber.

Am vorvergangenen Wochenende in Auckland kostete Williams dann doch wieder einen Sieg aus - dass die Konkurrenz beim Turnier drüben in Neuseeland nun nicht die großartigste war: geschenkt. Jetzt sei endlich der "monkey off my back" - die Hürde überwunden, betonte Williams, "es war eine Erleichterung." Was das für die Australian Open bedeutet? Nun ja, "ich kann mich im Turnierverlauf sicher verbessern", sagte sie mit einem Lächeln.

Und die Jagd nach dem Rekord? Serena Williams glaubt, sie gehe nun gelassener um mit dem Druck: "Es geht jetzt mehr oder weniger nur noch darum, dass Serena Williams das Beste tut, was sie tun kann." Übersetzt: Sie will lieber nicht an den Rekord denken. Margaret Court, sagte sie noch, sei ein "wunderbarer, großartiger Champion" gewesen, nun aber zähle für sie nur noch die Antwort auf die Frage: "Wie großartig ist Serena Williams?"

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von SID

Montag
20.01.2020, 17:52 Uhr
zuletzt bearbeitet: 20.01.2020, 13:59 Uhr

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