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Oliveira scheitert mit bizarrer Doping-Ausrede

Der venezolanische Tennisprofi Goncalo Oliveira machte Schlagzeilen mit seiner kuriosen Doping-Verteidigung: Ein Kuss soll ihn zum positiven Dopingtest geführt haben. Nun wurde er für vier Jahre gesperrt.

von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet: 12.10.2025, 10:28 Uhr

Doping-Urteil im Fall Goncalo Oliveira ist gefallen
© Getty Images
Doping-Urteil im Fall Goncalo Oliveira ist gefallen

Goncalo Oliveira, ein erfahrener Spieler auf der ATP Challenger Tour, wurde von der International Tennis Integrity Agency (ITIA) für vier Jahre gesperrt. Der 30-Jährige war im November 2024 beim Turnier im mexikanischen Manzanillo positiv auf Methamphetamin getestet worden, eine der härtesten Drogen auf der Verbotsliste. Die Sperre wurde rückwirkend ab Januar 2025 verhängt, als er vorläufig suspendiert wurde. Damit darf Oliveira frühestens im Januar 2029 wieder auf die Tour zurückkehren.

Vor dem unabhängigen Tribunal bestritt Oliveira den vorsätzlichen Konsum und präsentierte eine ungewöhnliche Erklärung: Er habe die Substanz über einen Kuss aufgenommen. Eine Frau, die er an jenem Abend in einer Bar kennengelernt hatte, bestätigte die Begegnung. Sie gab an, zuvor “eine Pille genommen zu haben, die Euphorie, Energie und soziale Offenheit auslöste”. Oliveira behauptete, die Rückstände dieser Droge seien bei dem Kuss auf ihn übergegangen.

Diese kuriose Verteidigung konnte die Richter aber nicht überzeugen. Laut ITIA fehle jeder wissenschaftliche Nachweis dafür, dass ein bloßer Kuss eine so deutliche Konzentration des Stimulans im Körper hinterlassen könne. Zudem blieb unklar, welche Substanz die Frau tatsächlich eingenommen hatte und ob deren Inhaltsstoffe überhaupt Methamphetamin enthielten. Das Tribunal wertete Olivieras Darstellung daher als “nicht plausibel” und entschied auf eine volle Sperre ohne Milderung.

Im Gegensatz zu Jannik Sinner konnte sich Oliveira somit nicht erfolgreich auf eine externe Kontaminierung ausreden. Der Fall könnte aber die Diskussionen rund um die Bevorzugung von Top-Spielern wieder neu anheizen, zumal Sinner vor Kurzem seinen ehemaligen Fitness-Trainer Umberto Ferrara wieder zurück ins Team holte (Tennisnet berichtete).

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von Isabella Walser-Bürgler

Sonntag
12.10.2025, 11:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 12.10.2025, 10:28 Uhr

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