Hartplatz statt Sand in Rio de Janeiro – Rafael Nadal ist verwundert
Das olympische Tennisturnier 2016 in Rio de Janeiro wird auf Hartplatz ausgetragen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
19.02.2015, 11:52 Uhr

Rafael Nadaljagt derzeit beim ATP-Turnier Rio de Janeiro den Rekord vonGuillermo Vilas.Gewinnt der Spanier das ATP-World-Tour-500-Event in der brasilianischen Karnevalshochburg, schließt er mit 46 Sandplatztiteln zum Führenden auf. Dass Nadal in näherer Zukunft Vilas überflügeln wird, steht bei den Sandplatzfähigkeiten des „Stiers von Manacor“ wohl außer Frage. Wenn im August 2016 das olympische Tennisturnier in Rio de Janeiro über die Bühne geht, darf der 14-malige Grand-Slam-Slieger allerdings nicht auf seinem geliebten Sandboden antreten. Anders als zunächst vermutet, findet das Turnier nicht auf Sandplatz, sondern auf Hartplatz statt. Das gab die International Tennis Federation (ITF) vor wenigen Tagen bekannt.
Für das olympische Tennisturnier wird extra eine neue Anlage geschaffen, die sich derzeit noch im Bau befindet. Der Center Court wird eine Kapazität von 10.000 Plätzen haben. Nadal zeigte sich nun verwundert über die Entscheidung. „Ich bin überrascht, dass in einem Land mit Sandplatzspezialisten das olympische Turnier auf Hartplatz gespielt wird“, sagte der Spanier. Zuletzt wurde das olympische Tennisturnier im Jahr 1992 in Barcelona auf Sand ausgetragen. Seitdem wird auf Hartplatz gespielt, abgesehen von Olympia 2012 in London, wo der Rasen in Wimbledon der Bodenbelag war.
Gleicher Belag wie bei den US Open
Das Tennisevent beiOlympia 2016 in Rio de Janeirowird wenige Wochen vor Beginn der US Open ausgetragen. Damit sich die Spieler nicht mit ständigen Belagwechseln auseinandersetzen müssen, fiel die Wahl zugunsten von Hartplatz aus. Der Bodenbelag in Rio de Janeiro soll zudem der gleiche sein, auf dem in New York gespielt wird. Nadal missfällt zwar diese Entscheidung, aber der Spanier sollte sich ins Gedächtnis rufen, dass er bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking die Goldmedaille gewonnen hat, und zwar auf Hartplatz.
In Rio de Janeiro wird außerdem wie schon bei den vorherigen olympischen Tennisturnieren um Weltranglistenpunkte gespielt. So bekommt der Olympiasieger 1000 Punkte für die Weltrangliste, also genau so viel wie für den Turniersieg bei einem ATP-Masters-1000-Turnier. Eine Änderung im Vergleich zum Turnier von 2012 gibt es aber. So wird der Entscheidungssatz nicht über die volle Distanz gehen, sondern wenn nötig im Tiebreak ausgespielt, so wie es bei den US Open der Fall ist. Bei Olympia 2012 gab es unter anderem das denkwürdige 19:17 zwischen Roger Federer und Juan Martin del Potro im Halbfinale sowie das 25:23 zwischen Jo-Wilfried Tsonga und Milos Raonic in den Entscheidungssätzen. In Rio de Janeiro wird bis zum Endspiel über zwei Gewinnsätze gespielt, der Olympiasieger wird dann in einem Match über drei Gewinnsätze ermittelt.(Text: cab)