Patrick Mouratoglou: Matteo Berrettini einziger Topspieler mit "riesiger Schwäche"
Patrick Mouratoglou hat in einem Format bei Tennis Majors über Matteo Berrettini gesprochen. Und dabei Stärken wie auch Schwächen des Italieners beleuchtet.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
20.02.2022, 16:08 Uhr

Zwei Sätze lang war sie nahezu eklatant, die große Schwäche von Matteo Berrettini. Und zwar in dessen Semifinalduell mit Rafael Nadal bei den Australian Open 2022, in dem es der Spanier zwei Sätze lang per excellence verstand, die Rückhandseite des Römers derart zu penetrieren, dass es lange Zeit so wirkte, als täte sich in diesem Match ein bemerkenswertes Leistungsgefälle auf.
Zwar konnte Berrettini in Melbourne schließlich doch anschreiben, was blieb von diesem Halbfinalduell, war aber jener Eindruck, dass es mit dieser Rückhand durchaus schwer werden wird, nachhaltig für ganz große Erfolge zu sorgen. "Er ist der einzige von den top Spielern, der eine riesige Schwäche hat", betonte nun auch Starcoach Patrick Mouratoglou in einem Format bei Tennis Majors. "Seine Rückhand ist sehr schwach."
Berrettini mit starker Vorhand und Aufschlag
Und in den großen Matches, gegen die großen Spieler sei dies schlichtweg ein großer Nachteil, wie Mouratoglou betont. "Aber er spielt klug, er beherrscht die Slice-Rückhand, was ein guter Schlag ist, wenn man eine gute Vorhand hat, denn wenn man eine sehr gute Slice-Rückhand hat, die tief bleibt, kann der Gegner nicht wirklich angreifen, er muss mit mehr Spin spielen", so der Franzose.
Auch die Vorhand und der Aufschlag beherrsche der Italiener schulbuchmäßig. "Die Kombination aus einem riesigen Aufschlag und dieser Vorhand als zweiten Schlag macht ihn unfassbar schwierig zu breaken", betont der Starcoach. Was den Italiener aber ganz besonders ausmache, sei seine mentale Attitüde am Platz: "Matteo Berrettini ist ein Spieler, der an sich selbst glaubt und sich weigert, zu verlieren."
Das hätte Berrettini mit allen absoluten Topspielern gemein, "Zverev, Medvedev, Tsitsipas, Berrettini: Dieser Kampfgeist und der Glaube an ihre Fähigkeit, auch in den schwierigsten Situationen zu gewinnen, steht an der Spitze", so Mouratoglou. Und doch ist da ein Grund, wieso der Italiener in dieser Gruppe etwas abfällt. "Für mich ist er ein bisschen unter ihnen, weil er eine große Schwäche hat." Eine Schwäche, die Rafael Nadal zuletzt drastisch aufgezeigt hat.