„Tennis bei Olympia braucht eine Veränderung“
Der US-Amerikaner plädiert für ein Team-Format bei den Olympischen Spielen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
18.07.2012, 09:41 Uhr

Der Stellenwert des Olympischen Tennisturniers war in der Vergangenheit nicht so groß wie heute. So nahm Pete Sampras nur einmal an den Olympischen Spielen teil – 1992 in Barcelona. In seiner Hochzeit verzichtete Sampras auf Olympia 1996 in seinem Heimatland in Atlanta und auf Olympia 2000 in Sydney.
Sampras darüber, ob Tennis im Olympia-Programm sein sollte:
„Als ich 1992 in Barcelona gespielt habe, fühlte ich, dass Tennis bei Olympia dabei sein sollte, aber ich wünschte, dass es mehr ein Team-Format ist. Ich erinnere mich als ich die erste Runde gespielt habe. Ich war auf Platz 3, Jim Courier hat zur gleichen Zeit auf dem Centre Court gespielt. Du spielst einfach nur ein weiteres Match, es sollte eigentlich für das Land und das Team sein. Ich fühlte, dass man das Format ein bisschen ändern müsse, um es ein wenig einzigartiger zu machen. Ich finde, dass es bei Olympia ein bisschen anders sein müsste. Es ist ein toller Sport, aber wenn es eine Chance für ein Team-Format gäbe, wäre ich davon angetan. Ich fühlte mich in Barcelona von Jim, der auch in meinem Team war, getrennt. Wir spielten Doppel zusammen. Aber als wir Einzel gespielt haben, fühlte ich nicht, dass wir dort zusammen sind. Es hat sich wie jedes andere Event angefühlt. Du willst, dass es sich bei Olympia um dein Team und dein Land dreht. Im Doppel hast du deinen Partner bei dir und bist zusammen im Wettbewerb.“
Sampras über seine Erinnerungen an Olympia 1992 in Barcelona:
„Ich erinnere mich, als ich in das Olympische Dorf ging, dass ich ein Feldbett hatte und es 35 Grad waren. Ich sah Jim Courier, der wortwörtlich einen halben Meter in einem anderen Feldbett lag und sagte: ’Du weißt, ich geh vielleicht ins Hotel’. Damit hat alles angefangen. Es ist offensichtlich ein großes Ereignis mit sehr vielen Leuten. Ich habe meine Zeit sehr genossen. Ich hatte nicht die Chance, andere Events zu sehen. Ich habe in einer frühen Runde nach einem harten Match verloren. Es war eine gute Erfahrung. Für mich war Tennis bei Olympia eher ein Schaukampf, in der Zeit, in der ich aufgewachsen bin.
Für mich war Olympia immer Leichtathletik oder Boxen, Schwimmen oder Turnen. In den letzten paar Olympischen Spielen wurde Tennis immer prestigeträchtiger und wichtiger für die Spieler. Jeder spielt dort, während es zu meiner Zeit eine Schranke gab, ob du daran teilnimmst oder nicht. Ich habe – und es war spaßig – ein bisschen Turnen für eine Stunde gesehen. Es war eine gute Erfahrung, eine einmalige Möglichkeit. Ich hatte nicht die Chance, zur Eröffnungsfeier zu gehen, weil ich die Woche zuvor gespielt hatte. Olympia war spaßig, aber ich habe nicht sehr gut gespielt, was es natürlich nicht besser macht. Ich denke, dass Olympia in Wimbledon in diesem Jahr sehr cool und sehr einzigartig wird. Etwas, was ich gerne getan hätte, wenn ich die Chance gehabt hätte.“(Quelle: The Tennis Space; Foto: Jürgen Hasenkopf)