Peter Heller - Weltranglisten-Zweiter mit schwierigen Aussichten

Peter Heller war auf einem guten Weg in der ATP-Weltrangliste - dann hat die ITF ihr Ranking-System geändert. Sehr zum Nachteil des 26-jährigen Deutschen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 14.02.2019, 15:26 Uhr

Peter Heller ist wie aus dem Nichts Weltranglisten-Erster
© Jürgen Hasenkopf
Peter Heller

Für einen Moment durfte sich Peter Heller tatsächlich fühlen wie Novak Djokovic: Nach den massiven Umbauarbeiten, die der Internationale Tennisverband ITF in den unteren Profi-Spielklassen vorgenommen hat, fand sich der 26-jährige Deutsche plötzlich an der Spitze der Weltrangliste wieder. Ganz aktuell könnte Heller mit dem Rafael-Nadal-Feeling glänzen, Oriol Rocca Batala hat ihn von der Weltspitze verdrängt, wenn auch nur um 20 ITF-Punkte.

In den ATP-Charts sieht dies allerdings ganz anders aus: dort wird Heller auf Position 589 geführt, weit davon entfernt, sich Plätze in den Tableaus von ATP-Challenger-Turnieren erhoffen zu können. Ende 2018 war dies noch anders: Da hatte sich Peter Heller bis unter die besten 300 Spieler der Welt hoch gearbeitet. Mit eigentlich guten Chancen, schon bald in einen Qualifikations-Draw für ein Grand-Slam-Turnier zu rutschen.

Immerhin: auch wenn sich die neuen Challenger-Turniere mit ihren 48er-Rastern vornehmlich aus Spielern mit den höchsten Rankings rekrutieren, so sind pro Turnier im Regelfall doch vier Plätze für Profis mit ITF-Rankings reserviert. Die ITF verspricht (siehe Video), dass die Berechnung immer zum Vorteil der Spieler erfolgt: Welches Ranking den größeren Erfolg verspricht, wird herangezogen.

Peter Heller steht fast mit leeren Händen da

Seit Beginn 2019 ist allerdings alles anders: Vielen Spielern wurden ATP-Punkte, die sie bei kleineren Turnieren errungen hatten, nicht mehr angerechnet, der internationale Tennissport moderiert gerade einen massiven Stellenabbau. Eigentlich gibt es nur noch bei den ATP-Tour-Turnieren und auf Challengern Punkte einfahren, fast die komplette ITF-Tour wurde entwertet.

Heller hat 2018 sechs ITF-Events gewonnen - und steht jetzt auf ATP-Ebene fast mit leeren Händen da. „Für mich war es hart, weil ich bei meinem alten Ranking die Chance gehabt hätte, bald bei einem Grand-Slam-Turnier zu spielen“, erklärte Heller gegenüber dem Portal metro.co.uk. Es sei für ihn frustrierend gewesen. Aber es hilft ja nix: er müsse damit klarkommen.

„Plötzlich hat die ITF gesagt, sie würde das Ranking-System ändern, was natürlich schade ist, weil ich 2018 meine beste Saison gespielt habe. Ich hätte also schon eine Chance verdient gehabt, bei einem Major zu spielen. Diese Chance haben sie mir genommen.“

von tennisnet.com

Donnerstag
14.02.2019, 15:23 Uhr
zuletzt bearbeitet: 14.02.2019, 15:26 Uhr