Carina Witthöft – „Mein größtes Hobby heißt wohl ‚Danny’“

Carina Witthöft vom Porsche Talent Team Deutschland stellt sich den Fragen von tennisnet.com.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 27.11.2015, 12:45 Uhr

Im Porsche Talent Team Deutschlandwerden seit 2012 mit Erfolg die besten deutschen Nachwuchsspielerinnen gefördert. Zum aktuellen Team gehören Carina Witthöft, Anna-Lena Friedsam, Antonia Lottner, Katharina Hobgarski, Lena Rüffer und Katharina Gerlach.tennisnet.comstellt die talentierten Damen näher vor.

Carina Witthöft

Geburtsdatum: 16. Februar 1995 in Hamburg

Größe: 1,76 Meter

Aktuelle Ranglisten-Position: Platz 64

Höchste Ranglisten-Position: Platz 49

Größte Erfolge: 3. Runde Australian Open 2015, 11 ITF-Titel

Wie würden Sie sich selbst beschreiben?

Sich selbst zu beschreiben, ist immer schwierig! Ich versuche jedenfalls, immer positiv zu sein, denn so lebt es sich leichter. Ich bin ein Familienmensch, lache gerne, bin offen und fröhlich und versuche, meinen Mitmenschen stets mit Respekt und Freundlichkeit zu begegnen. Klar habe auch ich meine „schwachen“ Seiten... zum Beispiel bin ich nicht die beste Verliererin, aber das kommt mir ja in meinem Beruf sogar zugute!

Wie sieht Ihre Unterstützung im Porsche Talent Team Deutschland konkret aus?

Die Unterstützung findet in verschiedenen Bereichen und über trainingsspezifische und medizinische Angebote statt, die wir wahrnehmen können. Es ist für uns Spielerinnen auf jeden Fall eine tolle Hilfe. Natürlich hilft auch der Austausch und Kontakt zu den Spielerinnen und Barbara Rittner. Dann gibt es bei Turnieren des DTB auch die Möglichkeit, über Wildcards direkt im Hauptfeld zu starten, das ist für junge Spielerinnen immer hilfreich. Ich bin jedenfalls sehr froh darüber, Mitglied im Porsche Talent Team Deutschland sein zu dürfen und fühle mich hier sehr gut aufgehoben.

Haben Sie viel Kontakt zu anderen Spielerinnen aus dem Porsche Talent Team Deutschland?

Anna-Lena sehe ich am häufigsten, aber das liegt auch daran, dass wir auch oft auf den gleichen Turnieren spielen. Da ist es am einfachsten, in Kontakt zu bleiben. Es ist immer wieder schön, wenn man sich auf Turnieren, im Training oder auf Veranstaltungen trifft. In Stuttgart waren wir ja alle zusammen und es hat viel Spaß gemacht. Ich glaube, wir sind zusammen eine lustige Truppe! Es wäre auf jeden Fall toll, mit der einen oder anderen später auch im Fed Cup für Deutschland zu spielen!

Was war Ihr bislang schönster Moment in Ihrer Tenniskarriere?

Das waren auf jeden Fall die Australian Open 2015. Die Tage waren wirklich großartig und ich habe richtig gute Matches gespielt. Klar war ich auch enttäuscht, als ich den Einzug ins Achtelfinale verpasst habe, aber kurze Zeit später war die Freude über die guten Spiele zuvor dann doch größer. Das hat mir auf jeden Fall auch Selbstvertrauen für die Saison gegeben. Es war eine tolle Erfahrung!

Welches ist Ihr Lieblingsturnier in Deutschland? Und warum?

Ich mag die beiden WTA-Turniere in Stuttgart und in Nürnberg. Beide haben ihren eigenen Reiz. Stuttgart ist natürlich immer top besetzt und daher für Spielerinnen und Fans sehr spannend, aber in Nürnberg habe ich mich dieses Jahr auch sehr wohl gefühlt. Ich hätte total gerne das Halbfinale erreicht, aber es hat nicht ganz gereicht. Wenn ich an die Zeit von früher denke, dann muss ich auch noch das ITF-Turnier in Hechingen nennen. Da ist immer eine Bombenstimmung und ich konnte das Turnier auch zweimal gewinnen.

Welche Spielerin ist Ihr Vorbild?

Ein richtiges Vorbild habe ich nicht. Ich versuche, mir verschiedene Sachen von Top-Profis, nicht nur im Damentennis, abzugucken und für mich zu übernehmen. Aber natürlich orientiert man sich auch an den Top-Spielerinnen aus dem eigenen Sport wieSerena WilliamsundMaria Sharapova. An Serena fasziniert mich ihre unglaubliche Konstanz und Leistungskraft, an Maria Sharapova ihre Professionalität und Einstellung. Ihre Herangehensweisen auf und abseits des Platzes sind beeindruckend. Um Steffi Graf zu ihrer Hochzeit spielen sehen zu können, bin ich leider ein wenig zu jung, aber sie ist natürlich auch eine großartige Spielerin gewesen.

Was würden Sie machen, wenn Sie nicht das Ziel Tennisprofi gehabt hätten?

Meine Schwester Jennifer studiert Modemanagement. Ich weiß nicht, ob ich es tatsächlich auch studiert hätte, aber grundsätzlich finde ich den Bereich total spannend. Ich kann mir vorstellen, dass ich daran viel Spaß gehabt hätte.

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Hoffentlich noch mit viel Spaß und guten Leistungen auf dem Tennisplatz!

Was war der beste Rat, den Sie bislang in Sachen Tennis bekommen haben?

Es ist kein richtiger Ratschlag, aber es hat mir geholfen, einfach selbstbewusster auf dem Platz aufzutreten, um auch besser und mit mehr Vertrauen zu spielen. Wenn ich selbstbewusst agiere und natürlich auch gut trainiert habe, dann merke ich das immer direkt auf dem Platz. Tennis ist ein Sport, der eben auch im Kopf entschieden wird.

Wie lenken Sie sich am liebsten von Tennis ab?

Mein größtes Hobby heißt wohl „Danny“ – das ist nämlich unser Familienhund. Wenn ich in Hamburg trainiere, ist er auch oft beim Training dabei und wartet artig – meistens zumindest. Er ist einfach zuckersüß und gehört fest zu unserer Familie. Womit wir auch schon beim zweiten Punkt sind, denn meine Familie und meine Freunde sind mir auch super wichtig und geben mir Rückhalt. Nach einer Turnierreise gehe ich auch total gerne shoppen – am liebsten mit meiner Schwester und meiner besten Freundin.

Was bedeutet Heimat für Sie?

Ziemlich viel! Ich bin super gerne in Hamburg. Hamburg bietet einem so viele Möglichkeiten und hat ein paar tolle Ecken, da macht einem auch das Hamburger „Schmuddelwetter“ nicht mehr so viel aus. Die Olympischen Spiele in meiner Heimatstadt zu erleben, wäre wirklich genial!

Wo reisen Sie am liebsten hin – und weshalb?

Wenn ich mal genug vom Hamburger Wetter habe, dann reise ich am liebsten dorthin, wo es schön warm ist. Ich war zwar dieses Jahr sportlich viel unterwegs und in Europa, Asien, Amerika, Afrika und Australien, aber ich kann nicht sagen, dass ich bestimmte Länder so „richtig“ kennenlernen konnte. Dafür bleibt während eines Turniers mit Training und Spielen leider nicht so viel Zeit. Ich denke aber, das werde ich auch noch nachholen.

Was darf nie im Gepäck fehlen?

Natürlich meine Schläger!

Welche Musik hören Sie gerade?

Ganz unterschiedlich. Aber nicht unbedingt Techno, Heavy Metal oder etwas in der extremen Richtung. Diesen Sommer war ich auch auf dem Helene-Fischer-Konzert in Hamburg, das war auch echt toll – auch wenn ich mich nicht unbedingt als klassische Schlager-Hörerin beschreiben würde. Die Show war beeindruckend!

Welches Buch lesen Sie gerade?

Aktuell lese ich kein Buch, da ich gerade ein bisschen zum Serien-Fan geworden bin. Da gucke ich gerade „Gossip Girl“ – macht super viel Spaß und lässt einen abschalten.

Ihre Lieblingssendung im Fernsehen?

Wie gesagt „Gossip Girl“, aber es gibt im Serienbereich derzeit echt viele gute Angebote und ich habe vieles davon noch nicht gesehen. Gerade im Flugzeug und auf Reisen ist es total entspannend, Serien zu schauen.

Welche Sportart außer Tennis interessiert Sie – und welche/r Sportler/in?

Früher habe ich Kunstturnen gemacht und war als kleines Mädchen auch wirklich gut darin. Ich interessiere mich sonst aber für mehrere Sportarten – natürlich auch Fußball. Und genauso habe ich auch mitgejubelt, als Deutschland 2014 Weltmeister geworden ist. Während der US Open war ich außerdem bei einem American-Football-Spiel der New York Giants. Die Amerikaner sind schon ziemlich sportverrückt... es war auf jeden Fall ein ganz anderes Erlebnis, aber es hat Spaß gemacht.

Bei welchem Sport im Fernsehen schalten Sie ab?

Das kommt immer darauf an. Aber auch ein Fußballspiel kann mal langweilig und ereignisarm sein und dann schalte ich um.

Was muss man Ihrer Meinung nach mitbringen, um erfolgreich im Tennis zu sein, im Spitzensport generell?

In eine Spitzensport-Karriere muss man sehr viel investieren, das ist klar. Aber gerade als junger Mensch ist es nicht immer einfach, dabei auf bestimmte Dinge zu verzichten, die deine Freunde und Schulkameraden erleben. Talent spielt im Spitzensport natürlich auch eine große Rolle, aber die Eigenschaft, sich immer wieder und langfristig motivieren zu können, um für den Traum alles zu geben, ist mindestens genauso wichtig. Jeder Mensch ist anders, aber mir hat es geholfen, trotz allem immer eine gewisse Lockerheit zu behalten, um nicht zu verkrampfen.

von tennisnet.com

Freitag
27.11.2015, 12:45 Uhr