Porsche Tennis Grand Prix: Emma is back! Raducanu auf dem Weg zurück in Richtung Weltspitze

Den Einzug ins Halbfinale beim Porsche Tennis Grand Prix hat Emma Raducanu verpasst - ihre Formkurve aber stimmt. Das macht Lust auf mehr.

von Florian Goosmann aus Stuttgart
zuletzt bearbeitet: 19.04.2024, 21:03 Uhr

Emma Raducanu
Emma Raducanu

On-Court-Man Heinz Günthardt wollte eigentlich nur ein klares "Ja sicher!" hören./

Aber Iga Swiatek tat ihm den Gefallen nicht. Auf die Frage, ob Emma Raducanu denn in dieser Verfassung wieder eine Spielerin für die Spitze ist, eine, die um weitere Grand-Slam-Titel kämpfen wird, antwortete die Polin nüchtern analytisch. Man wisse das ja alles nicht, schließlich gehöre viel dazu, Konstanz, harte Arbeit und natürlich auch das Glück, verletzungsfrei zu bleiben - und so weiter.

Als neutraler, aber leidenschaftlicher Tennisfan mag man nach dieser Woche allerdings prognostizieren: JA! SICHER!

Denn Raducanu hat die Stuttgarter Fans begeistert. Ein glatter Sieg gegen Angelique Kerber (okay, da waren einige nicht so begeistert), eine halbe Lehrstunde beim 6:0, 7:5 über Linda Noskova. Und am Freitag ein fantastischer Auftritt gegen die ultimative Sand- und Stuttgart-Spezialistin Iga Swiatek, der sie im ersten Satz ebenbürtig war und gegen die sie auch danach nicht aufsteckte.

Emma Raducanu beim Tennisspielen zuzuschauen: Es ist wieder ein großes Vergnügen, so wie damals, im Spätsommer 2021, als sie so sensationell die US Open gewann.

Tim Henman bringt's auf den Punkt

Denn Raducanu ist nach ihren Verletzungen und der Dreifach-OP (Handgelenk, Handgelenk, Knöchel) vor fast einem Jahr wieder schmerzfrei und austrainiert - und strahlt auf und neben dem Platz ein gesundes Selbstvertrauen um ihr Können aus. Ihr Tennis ist ohnehin ein Augenweide - flüssig in der Bewegung, die Vorhand schön mit Druck nach vorne, die Rückhand für eine Beidhänderin erstaunlich elegant und dabei immer versucht, sich nicht von der Grundlinie wegdrücken zu lassen; auch nicht gegen jemand wie Swiatek, die genau das so gerne tut, wenn man nicht aufpasst.

Tim Henman, der Namensgeber des Henman Hills in Wimbledon, hatte es vor Kurzem auf den Punkt gebracht. "Form is temporary, but class is permanent", philosophierte er, was man etwas umständlich mit "Form ist zeitlich gebunden, Klasse eine dauerhafte Sache" übersetzen könnte.

Um Raducanus Klasse musste man sich seit dem Sieg in Flushing Meadows keine Sorgen machen, ihre Form steigt von Woche zu Woche an. Bleibt sie fit (jaja, Iga, du hast ja recht), scheint ein erneuter Run in Richtung Weltspitze nur eine Frage der Zeit.

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Raducanu Emma

von Florian Goosmann aus Stuttgart

Samstag
20.04.2024, 09:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 19.04.2024, 21:03 Uhr

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