Porsche Tennis Grand Prix: "Haben Sie jemals ein Match verloren, in dem es um einen Porsche ging?"

Elena Rybakina hat nach einer eindrucksvollen Woche den Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart gewonnen - und eben: einen Porsche. Was sie damit genau macht, scheint noch offen; bei Gegnerin Marta Kostyuk indes herrschte extra Frust, weil es eben nicht für das Traumauto gereicht hat.

von Florian Goosmann aus Stuttgart
zuletzt bearbeitet: 21.04.2024, 21:05 Uhr

Elena Rybakina
© Getty Images
Elena Rybakina

Elena Rybakina hat Luxusprobleme. Sie ist nun stolze Eigentümerin eines nigelnagelneuen Porsche Taycan 4S Sport Turismo. Nur fahren darf sie ihn nicht. Sie habe zwar ein paar Fahrstunden absolviert, erklärte sie, aber die Zeit, länger an einem Ort zu bleiben und den Führerschein zu machen, die war noch nicht da./

Also die berechtigte Frage: Wird der fliederfarbene Flitzer womöglich verscheuert, für schnöden Mammon (den es in Stuttgart obendrauf gab, stolze 131.000 Euro)? Oder bekommt ihn ihre Schwester? Mal schauen, so die 24-Jährige. Man bringe ihn vielleicht nach Dubai, ihr Coach Stefano und vielleicht ihre Mutter würden ihn dann fahren und hoffentlich bald auch sie selbst.

Für Rybakina, die Relaxtheit in Person, kein Grund, sich unnötig den Kopf zu zermartern. Vielmehr einer zur Freude, dass es 2024 weiterhin so gut läuft. Bereits in Australien hatte sie gezeigt, dass sie in dieser Saison zu den Anwärterinnen auf die großen Turnier gehören will, mit dem Sieg in Brisbane; es folgte der Turniersieg in Abu Dhabi und Finals in Doha und Miami. Einzig das frühe Aus bei den Australian Open trübte die ersten Monate des Jahres ein bisschen.

Aber: Bleibt Rybakina in dieser Form, kann sie auch um die Weltranglistenspitze mitspielen, auch wenn sie aktuell als Weltranglisten-Vierte noch knapp 4.000 Punkte hinter Iga Swiatek liegt. Auf Rasen wird die Wimbledonsiegerin aus 2022 natürlich zum Favoritinnenkreis gehören (Starts in Berlin und Bad Homburg sind übrigens gerade in der Überlegung, erzählte sie), in Roland-Garros hat sie nur eine dritte Runde zu verteidigen, bei den US Open ebenso (hier ging es noch nie weiter).

Kostyuk zu platt nach fast 12 Stunden Tennis in fünf Tagen

Marta Kostyuk war die Enttäuschung über ihre Finalleistung indes anzumerken. Ob es die körperliche Verfassung war, die den Ausschlag gegeben hat - oder Rybakinas tolles Tennis? "Zu 90 Prozent lag es an meiner Müdigkeit", gestand die 21-Jährige, die mit mehr als zehn Stunden Tennis in den Knochen ins Endspiel eingezogen war. "Ich wusste an keinem Morgen in dieser Woche, was ich noch liefern kann." Wobei sie versucht habe, nicht in sich reinzuhören vorm Finale, sich ganz normal vorbereitet habe.

Der Glaube habe ihr dann auch gefehlt, das Match drehen zu können - auch wenn sie drei Matchbälle abwehrte. Man wisse schließlich nie, was passiere, die Gegnerin könne sich plötzlich verletzen, und dann..?

Der Frust war dennoch groß, was auch der Schläger nach Rybakinas verwandeltem Matchball zu spüren bekam. "Haben Sie jemals ein Match verloren, in dem es um einen Porsche ging? Im Finale von San Diego ist das nicht so schlimm gewesen", erklärte sie ihre Extra-Enttäuschung.

Kostyuk war dennoch stolz auf sich, und das zurecht. Sollte ihre Spielzeit 2024 so weitergehen, wie sie angefangen hat, scheint der Weg in Richtung Top 10 nur eine Frage der Zeit.

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von Florian Goosmann aus Stuttgart

Sonntag
21.04.2024, 22:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 21.04.2024, 21:05 Uhr

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