Porsche Tennis Grand Prix: Laura Siegemund will Doppelspezialistin werden - irgendwann
Laura Siegemund (WTA-Nr. 231) tritt dank einer WIldcard beim Porsche Tennis Grand Prix an - 2017 hatte sie in Stuttgart gewonnen. Ihr Fokus liegt aktuell noch auf dem Einzel, obwohl sie gerne Doppelspezialistin werden würde.
von Florian Goosmann aus Stuttgart
zuletzt bearbeitet:
20.04.2022, 07:16 Uhr

Siegemund kämpft mal wieder um ihr Comeback: Das Knie hatte mal wieder Probleme bereitet, 2017 hatte sie sich hier in Nürnberg verletzt, und die Beschwerden am Meniskus, die sie nun erneut unters Messer brachten, ob sie damit zusammenhängen? "Da kann man von ausgehen", erklärte Siegemund am Media Day am Montag, auch wenn es niemand sicher wisse. Eigentlich hätte sie schon nach zwei Monaten wieder fit sein sollen, dass dem nicht so war, schiebt Siegemund eben auf die vergangenen Eingriffe. "Ich habe jetzt da einfach meine Strukturen, die brauchen ein bisschen länger, bis die heilen."
Umso dankbarer ist die 34-Jährige, in Stuttgart via Wildcard zu starten. Auch wenn sie realistisch rangeht: Ein Feld wie hier beim Porsche Tennis Grand Prix sei "fast krasser als ein Slam", mit fast ausschließlich Akteurinnen aus den Top 30. Klar, sie nehme sich viel vor, "aber ich möchte realistisch bleiben mir selbst gegenüber."
Siegemund Deutschlands Nummer 1 im Doppel
Während Siegemund auf der Suche nach Matches im Einzel ist, hat sie sich - fast nebenher - zur besten deutschen Doppelspielerin gemausert, zuletzt in Miami mit Vera Zvonareva gesiegt. Im Ranking steht sie auf Platz 40. Und Siegemund wöllte gerne mehr: "Ich habe schon vor Jahren gesagt, dass ich immer mal noch Doppelspezialistin werden möchte, weil ich hier viel Spielraum nach oben sehe. Ich habe sehr gute Ergebnisse gehabt, habe einen Slam gewonnen, obwohl ich Doppel bisher nur nebenher gespielt habe, und auch nur wenige Turniere", erklärte sie. Wie es wohl laufen könnte, wenn sie alle Turniere mitnähme...?
Siegemunds Zwiespalt: Im Einzel hat sich noch ein "Protected Ranking" von Platz 57, und da zu sagen: "Ich spiele nur Doppel", das fällt schwer. Aber den Herbst der Karriere ausschließlich im Doppel zu verbringen: "Das kann ich mir auf jeden Fall vorstellen."
Schwierige Sache, die Suche
Für die Turniere, die Siegemund aktuell Doppel spielen würde, ist sie auf der Suche. Siegemunds Problem: Partnerin Zvonareva ist angeschlagen und nimmt eine Auszeit. Und sie, Siegemund, wolle nicht irgendjemanden: "Ich spiele Doppel, um zu gewinnen." Eine Doppelspezialistin indes wäre "spielerisch eine super Sache", aber sie selbst habe ihre aktuelle Priorität nun eben noch auf dem Einzel, und die Doppelspezialistin an sich wolle natürlich wöchentlich spielen. Schwierig...
In Stuttgart ist Siegemund mit der Italienerin Jasmine Paolini am Start, im Einzel hat sie Tamara Zidansek gezogen - im Falle eines Sieges stünde ein Duell mit der an vier gesetzten Maria Sakkari an. Viel Zeit bis zum Montagmittag hatte sich noch nicht, sich mit ihrer Auftaktgegnerin zu beschäftigen: "Wenn ich nicht hier wäre, wäre ich jetzt grade dabei", erklärte sie lachend. Und nun stünden noch Autogrammstunde und andere Verpflichtungen an. Den Montagabend aber wollte Siegemund nutzen, "um mich noch mal einzustimmen auf das Match."