Prügelattacken? Tomics Vater muss vor Gericht!
John Tomic soll in Madrid den Profi Thomas Drouet und zuletzt in Monte Carlo seinen Sohn Bernard tätlich angegriffen haben.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
06.05.2013, 12:59 Uhr

Schockierende Nachrichten aus Madrid! John Tomic, der Vater von Australiens Youngster Bernard Tomic, soll Freitag am Rande der Mutua Madrid Open, einem ATP-Masters-1000-Turnier, festgenommen worden sein und ein bis zwei Tage hinter Gittern verbracht haben. Laut Medienberichten soll der für seine Temperamentausbrüche bekannte Exzentriker den monegassischen Profi Thomas Drouet, der als Sparringpartner für Bernard engagiert wurde, einen Kopfstoß versetzt haben. Der 29-Jährige, der es in den ATP-Rankings nur auf Platz 1065 schaffte, soll für 20 Minuten das Bewusstsein verloren haben sowie eine gebrochene Nase und einen Wirbelbruch davongetragen haben. Drouet soll seither in Madrid mit einer Halskrause und einem Gips um die Nase herum gesehen worden sein.
Tipsarevic und Dolgopolov als Zeugen
Wie es dazu kommen konnte? John Tomic soll laut der französischen Radiostation „RMC“ schon zuletzt in Monte Carlo auf seinen Sohn Bernard eingeschlagen haben. Der 20-Jährige soll im Kieferbereich geblutet haben. Auf dem Flug von Nizza nach Madrid sollen sich John und Bernard gestritten haben. In der spanischen Hauptstadt dürfte sich Drouet dann in diese Angelegenheiten eingemischt haben, um Bernard vor seinem Vater zu schützen. Die beiden sollen sich auf offener Straße, rund 100 Meter vom offiziellen Turnierhotel entfernt, begegnet sein, wo es zu dem Zwischenfall gekommen sein dürfte – laut Berichten vor den Augen von Tennisstars wie dem Serben Janko Tipsarevic und dem Ukrainer Alexandr Dolgopolov. Auch die Rettung soll laut einer ungenannten Augenzeugin gerufen worden sein. Noch am Montag soll John Tomic nun vor einem Madrider Gericht aussagen.
Lebenslanger Ausschluss von der Tour?
John Tomic meldete sich gegenüber der Melbourner Tageszeitung „The Age“, befragt zu den Vorkommnissen, zu Wort: „Es ist schwer zu erklären. Ich bin nicht im Gefängnis, nur um das klarzustellen. Am Dienstag werde ich mehr bekanntgeben“, dementierte er Medienberichte, ging aber nicht auf die Frage ein, ob er denn in den letzten Tagen im Gefängnis gewesen sei. Die ATP hat inzwischen bestätigt, dass es einen Vorfall gegeben hat und Untersuchungen im Laufen sind, bis zu deren Abschluss werde es keine weiteren Informationen geben. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, droht John Tomic womöglich sogar ein lebenslanger Ausschluss von der Tour. Diesen fordern bereits einige Medien, Kommentatoren und auch Spieler wie der Ex-Australian-Open-Sieger Johan Kriek aus Südafrika: „Einen Elternteil zu haben, der einen anderen Tennisspieler attackiert, ist skandalös. John Tomic sollte für sein Leben lang von allen ATP- und WTA-Events ausgeschlossen werden! Adios.“
Nicht der erste Vorfall um John Tomic
Wenig verwunderlich ist mit diesem Hintergrund, dass Bernard Tomic sein Auftaktmatch in Madrid gegen den Tschechen Radek Stepanek am Sonntag mit 3:6, 2:6 verlor. Der gebürtige Stuttgarter, aktuell Nummer 49 der Welt, war selbst bereits einige Male negativ aufgefallen, unter anderem wegen wiederholten Rasens mit seinem Luxusauto und ebenfalls wegen einer Prügelei. Jetzt ist einmal mehr sein Vater,den er in Miami 2012 schon mal aus dem Stadion verbannt haben wollte,ins Visier der Öffentlichkeit gerückt. John Tomic hatte es bereits 2006 erstmals in die Negativschlagzeilen geschafft, als er am Steuer seines Autos die Nerven verlor und einen Wagen, in dem zwei Trainer und eine Nachwuchsspielerin saßen, von der Straße abdrängte. 2008 zerrte er den damals 16-jährigen Bernard bei einem Turnier in Perth während eines Matches vom Platz, beschuldigte die Offiziellen, die Auslosung manipuliert zu haben und die Schiedsrichter, seinen Sohn zu betrügen. 2010 lieferte er sich mit Australian-Open-Turnierdirektor Craig Tiley eine heftige Auseinandersetzung, im Zuge derer Tiley gar von Sicherheitsleuten beschützt werden musste.
Nachrichten-Berichte zu den Vorfällen in Madrid:
John Tomic ist nicht der erste Tennisvater, der für derartigen Wirbel sorgt. Hier geht es zu einer tennisnet.com-Story:„Pöbeln, provozieren, prügeln: Die schlimmen Tennisväter“.
(Text: MaWa; Foto: Getty Images)