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“Race to Olympic Games 2024” – und viele offene Fragen

In diversen Liveranking-Apps wird seit kurzem das sogenannte „Race to Olympic Games 2024“ geführt. Um zu erfahren, wer wirklich auf Kurs zum olympischen Tennis-Event in Roland Garros ist, muss man sich doch mehr mit der Materie beschäftigen als nur den Blick über diese Auflistungen schweifen zu lassen.

von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet: 27.10.2023, 14:31 Uhr

Beim "Race to Olympic Games 2024" empfiehlt es sich genauer hinzuschauen.
© Getty Images
Beim "Race to Olympic Games 2024" empfiehlt es sich genauer hinzuschauen.

Mit Vergabe der Olympischen Spiele 2024 nach Paris war schnell klar, dass die Tennis-Wettbewerbe im altehrwürdigen Roland Garros stattfinden werden. Erstmals wieder auf der roten Asche seit den sensationellen Triumphzügen des Schweizers Marc Rosset und der US-Amerikanerin Jennifer Capriati 1992 in Barcelona. In der Vergangenheit gab es immer wieder Top-Spieler:innen, welche die Bedeutung des Turniers im Vergleich zu den Majors in Frage stellten. Für die kommende Ausgabe am Bois de Boulogne haben sich schon mehrere Grand-Slam-Champions committet. So plant der Österreicher Dominic Thiem dort, aufgrund seiner Erfolge bei den French Open, den ersten Start beim olympischen Tennis-Event, während Carlos Alcaraz schon vom Traumdoppel mit seinem Landsmann Rafael Nadal sinniert. Auch Marktführer Novak Djokovic aus Serbien möchte dort seine nahezu makellose Trophäensammlung um ein wichtiges Puzzlestück ergänzen.

Die Einzel-Wettbewerbe bei den Damen und Herren werden jeweils in einem 64er-Feld ausgetragen. Insgesamt vier Startplätze werden durch die ITF an die Sieger der Kontinental-Wettkämpfe in Asien und Afrika, sowie den beiden Finalisten Gesamt-Amerikas vergeben. Zwei Wildcards vergibt der Weltverband an ehemalige Olympiasieger oder Grand-Slam-Champions, die es mit der regulären Qualifikation nicht geschafft haben. Zudem gibt es einen Ausrichter-Spot für Frankreich und einen sogenannten „Universality Place“.

In der regulären Qualifikation werden jeweils 56 Spielerinnen und Spieler ermittelt, die in der Weltrangliste direkt nach den French Open am 10.06.2024 vorne platziert sind. Um einen aktuellen Überblick zu haben, wie der aktuelle Stand diesbezüglich ist, wurde das „Race to Olympic Games 2024“ direkt nach den diesjährigen French Open gestartet, analog dem „Race to Turin“ für die ATP-WM.

Dass diese Übersicht aber nicht das Ende der Fahnenstange ist, hängt mit den zusätzlichen Qualifikations-Kriterien zusammen, die seitens der ITF zusätzlich zur Platzierung im Ranking zu erfüllen, aber nicht in der Auflistung berücksichtigt sind. So dürfen pro nationalem olympischen Komitee maximal vier Spielerinnen und Spieler im Einzel antreten. Zudem müssen diese im olympischen Zyklus mindestens zweimal von ihrem Verband für den Davis-Cup bzw. BJK-Cup nominiert worden sein. Ausnahmen für „verdiente Spieler:innen“ bestätigten in der Vergangenheit die Regel. Und als wäre diese Regelflut nicht schon genug Durcheinander in der Vorfreude auf die olympischen Tennis-Festspiele, ist auch die Frage der Teilnahme der russischen und belarussischen Athlet:innen weiterhin ungeklärt.

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