Rainer Schüttler begrüßt Roger Federer in Genf: "Rogers Ziel ist die Rasensaison"

Rainer Schüttler war einst die Nummer fünf der Welt. Heute ist er unter anderem Turnierdirektor in Genf, wo in der kommenden Woche niemand Geringeres als Roger Federer in die Sandplatzsaison startet.

von SID
zuletzt bearbeitet: 13.05.2021, 18:18 Uhr

Rainer Schüttler empfängt Roger Federer beim Turnier in Genf
Rainer Schüttler empfängt Roger Federer beim Turnier in Genf

Die beiden Masters-Turniere in Madrid und Rom hat er ausgelassen, dafür startet Tennis-Weltstar Roger Federer in der kommenden Woche beim vergleichsweise kleinen 250er in Genf in die Sandplatzsaison. Warum ausgerechnet Genf? "Da müsste man ja eigentlich Roger selbst fragen", sagt Turnierdirektor Rainer Schüttler im Gespräch mit dem SID.

Bestimmt aber habe die Verschiebung der French Open in Federers Überlegungen eine Rolle gespielt, vermutet Schüttler: "Die Woche Pause zwischen unserem Turnier und Paris hat mit Sicherheit zu dieser Entscheidung beigetragen."

Federers Ziel klar die Rasensaison

Allerdings, und das weiß natürlich auch Rainer Schüttler, sind Erfolge auf Sand nicht das große Ziel von Roger Federer, der im August 40 wird und wohl nicht mehr allzu viel Zeit auf allerhöchstem Turnierlevel hat. "Sein großes Ziel in diesem Jahr wird sein, dass er die Rasensaison fit spielen kann", sagt Schüttler, der es immer wieder bemerkenswert findet, "wie unkompliziert Roger ist und wie hochprofessionell er seine Termine erledigt".

Schüttler, einst die Nummer fünf der Welt, hat selbst noch gegen den fünf Jahre jüngeren Federer gespielt, zuletzt 2002 im Achtelfinale von Dubai. Das ist fast 20 Jahre her, und Schüttler hat den Schläger längst an den Nagel gehängt.

Durch COVID: Mehr Zeit für die Familie

Seine Leidenschaft für den Sport, der ihn geprägt hat, ist aber geblieben. Der Job als Turnierdirektor in Genf ist nur einer von vielen, Schüttler ist außerdem unter anderem Teamchef der deutschen Mannschaft im Billie Jean King Cup - und er ist zweifacher Familienvater.

Ausgerechnet Corona hat dem 45-Jährigen dabei in den vergangenen Monaten unverhoffte Freiräume beschert. "Durch die Pandemie habe ich viel Zeit für die Familie und kann besonders viel Zeit mit meinen Kindern verbringen", sagt Schüttler. Beruflich sei es natürlich "für alle eine sehr schwierige Zeit, aber für mein Privatleben eine sehr schöne ohne viel Reisestress".

Schüttler plant mit Kerber und Siegemund

Allerdings soll es demnächst unbedingt wieder auf Reisen gehen, immerhin steht unter anderem Ende des Jahres das Finalturnier des Billie Jean King Cups an, in dem Deutschland auf die Gruppengegner Tschechien und Schweiz trifft. Schwere Brocken seien das natürlich für seine Mannschaft, sagt Schüttler, aber:" Meinem Team traue ich sehr viel zu, und wir werden in den Gruppenspielen alles geben, damit wir weiterkommen."

Schüttler plant die Finalrunde mit Angelique Kerber und Laura Siegemund, die beide bereits "ihre Bereitschaft signalisiert" haben. Zudem sei es schön zu sehen, "dass es wieder einige sehr gute Nachwuchstalente gibt. Ich bin mir sicher, dass die Lücke in den nächsten Jahren geschlossen werden kann und wir vom Nachwuchs noch viel hören werden."

"Kerber spielt von Woche zu Woche besser"

Von Kerber, die einen schweren Start ins Jahr 2021 hatte, erwartet Schüttler in naher Zukunft noch einiges: "Sie spielt von Woche zu Woche besser, über Matches und Siege wird sie wieder in den Rhythmus kommen."

Ob seine Söhne Noah (4) und Leon (1) eines Tages de Familientradition auf den Center Courts fortsetzen, vermag Vater Rainer heute noch nicht zu beurteilen. Im Moment zeigen beide "noch nicht viel Interesse am Tennis, das ist für mich aber auch nicht so wichtig. Sie können gerne alles ausprobieren und sollen ihre eigenen Wege gehen."

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