Roger Federer: John McEnroe schreibt ihn diesmal nicht ab

Auch John McEnroe wird mit dem Alter klüger.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 15.03.2020, 12:11 Uhr

John McEnroe, Roger Federer

Es gab in den vergangenen Jahren einige, die in Sachen Roger Federer vorschnelle Schlüsse zogen. 2013, als Federer wegen Rückenproblemen eine verhältnismäßig schwache Saison spielte, wurde ihm von vielen Seiten ein Rücktritt nahegelegt, um sein Erbe nicht zu beschädigen./

Und 2016, als er nach seiner Knie-Operation beim Comeback strauchelte und im Wimbledon-Halbfinale gegen Milos Raonic gar zu Boden ging, stand dies für einige als ein Bild für Federers aktuelle Situation. Nachdem der Schweizer dann Ende Juli sein Saisonende verkündete, stand die große Frage im Raum: Kann Federer wirklich noch mal etwas Großes gewinnen?

Die Antwort gab Federer schneller als erwartet. Schon bei seinen ersten Auftritten im Rahmen des Hopman Cups zeigte Federer alte Form und neue Aggressivität - im Anschluss legte er bei den Australian Open einen wahren Wunderlauf hin und gewann am Ende drei Fünf-Satz-Matches in Folge. Mit einem All-Time-Klassiker im Finale gegen Rafael Nadal, in dem er die vielleicht besten 20 Minuten seines Lebens zum Ende hin ablieferte.

Eine Comeback, das auch John McEnroe zum Umdenken gezwungen hat. Er hatte Raonic 2016 noch beim Wimbledon-Turnier als Rasen-Coach zur Seite gestanden, "und dann ist Roger vom Platz gehumpelt und hat sechs Monate lang nicht mehr gespielt. Da dachte ich schon: 'Nun ja, das war's dann wohl so ziemlich.'"

McEnroe über Federer: "Nie abschreiben"

McEnroe irrte sich. "Das war vor vier Jahren. Er ist zurückgekehrt nach sechs Monaten ohne Match und hat es geschafft, die Australian Open zu gewinnen. Mit drei Matches über fünf Sätze, was ohnehin schon absurd ist, um damit mal anzufangen. Und er hat letztlich drei Majors nach der Operation gewonnen." McEnroes Fazit, bezogen auf die erneute Auszeit Federers: "Man kann ihn also nie abschreiben."

McEnroe und Federer werden sich spätestens im September wiedersehen, wenn der vierte Laver Cup in Boston stattfindet. McEnroe will hier mit Team World dann den ersten Sieg holen. Ein Gegner dann: Roger Federer - im zarten Alter von 39 Jahren.

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Sonntag
15.03.2020, 17:51 Uhr
zuletzt bearbeitet: 15.03.2020, 12:11 Uhr

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