Roger Federer zum Karriere-Ende: "Niemand erinnert sich an die letzten Matches von John McEnroe oder Stefan Edberg"

Roger Federer muss nicht zwingend mit einem Erfolgserlebnis aufhören. Seinem Manager jedoch würde er das Leben mit einer Deadline leichter machen.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 22.12.2019, 18:41 Uhr

Roger Federer
© Getty Images
Roger Federer

Einen "Pete Sampras" abliefern - es ist für viele Sportler wohl der ultimative Traum zum Karriere-Ausklang. Sampras hatte im Jahr 2002 recht überraschend die US Open gewonnen, seinen 14. Grand-Slam-Titel, nachdem die Monate zuvor für einen wie ihn eher durchwachsen gelaufen waren. Und der US-Amerikaner folgte seinem Instinkt: Er legte eine unbestimmt lange Pause ein, schlug im Vorfeld des Wimbledon-Turniers im Folgejahr noch ein paar Bälle, um schließlich festzustellen: Eigentlich muss das doch alles nicht mehr sein./

Sampras beendete seine Karriere also mit einem großen Sieg - und viele Fans von Roger Federer erhoffen sich Ähnliches zum Ende von dessen Karriere. Der Schweizer selbst sieht das jedoch anders. "Ich denke nicht, dass es so perfekt ausgehen muss, dass man etwas Großes gewinnen muss und dann sagen kann: Okay, das war's jetzt", sagte Federer in einem Interview mit der AP. "Es kann anders ausgehen, solange man Spaß dabei hat und es einem wichtig ist."

Und Federer nahm ein paar andere Beispiele als das von Sampras. "Ich glaube nicht, dass die Leute sich an die letzten Matches von John McEnroe oder Stefan Edberg erinnern. Das weiß keiner. Man weiß, dass sie Wimbledon gewonnen haben und Dies und Jenes, dass sie die Nummer 1 waren. Ich denke nicht, dass das Ende an sich so wichtig ist."

Federer-Manager Godsick: "Würde meinen Job einfacher machen"

Er denke ohnehin nicht so sehr an das Ende, erklärte Federer außerdem, auch wenn es schon etwas anders sei als früher - jetzt, wo er am hinteren Ende seiner Laufbahn stehe. "Aber ich merke auch, dass ich da schon eine ganze Weile stehe."

Während Federer seinem Karriereende entspannt entgegensieht, würde er einem durch eine konkrete Angabe weiterhelfen - Manager Tony Godsick. "Es würde meinen Job einfacher machen", so der US-Amerikaner. Nicht für seine eigenen Reisepläne oder weil er es dann als Erster wüsste. "Ich würde es gerne wissen, weil ich dann planen könnte. Er will ja keine Abschiedstour machen, aber wenn ich es im Vorfeld wüsste, würde ich ein paar mehr Kameras aufstellen, wenn er spielt, damit wir etwas mehr Material hätten." Aber, so Godsick: "Er. Weiß. Es. Einfach. Noch. Nicht."

Letzten Ende würde es wohl davon abhängen, wann Mirka keine Lust mehr habe oder die Kids die Reiserei nicht mehr wollen. Oder der Körper erschöpft sei. "Vielleicht ist es soweit, wenn er auf dem Trainingsplatz merkt, dass er nicht mehr die Motivation oder Möglichkeit hat, besser zu werden. Dann sagt er vielleicht: 'Jetzt habe ich womöglich jeglichen Saft aus dieser Zitrone gepresst, was Neuerungen oder Verbesserungen angeht.' Aber ich glaube, an diesem Punkt ist er noch nicht. Und das sind gute Neuigkeiten."

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von Florian Goosmann

Sonntag
22.12.2019, 18:32 Uhr
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