Roland-Garros 2025: Die Olympiasiegerin und der Youngster
Wenn selbst an einem Tag, an dem nur trainiert wird, die Anlage in Roland-Garros mit Fans geflutet wird, ist das ein gutes Zeichen für den Tennissport.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
24.05.2025, 17:03 Uhr

Die Erkenntnis des Tages, der zu Ehren Yannick Noahs benannt ist (dazu gleich mehr): Laslo Djere ist ein richtig guter Tennisspieler. Ja, jetzt ist es raus. Den Verdacht hatte der eine oder andere vielleicht schon, aber nach der Begutachtung der Trainingssession Djeres mit Joao Fonseca kann es als gesichert gelten. Da passt es gut ins Bad, dass der Serbe in den vergangenen Wochen immer besser in Schwung gekommen ist. Während Joao Fonseca doch ein bisschen zu kämpfen hatte, seine Form von Buenos Aires wiederzufinden. Das Trainingssatzerl gegen Laslo Djere hat Fonseca jedenfalls nicht hoch gewonnen. Und die Aussichten bei den French Open stehen auch nicht gerade prächtig: Schließlich geht es in Runde eins gegen Hubert Hurkacz. Und der Hubi beginnt sich gerade wieder so richtig zu spüren.
Djere und Fonseca haben ihre Übungseinheit auf Court 12 abgehalten, gleich daneben hat sich die Olympiasiegerin für den Sonntag eingespielt. Da wird Zheng Qinwen auf Anastasia Pavlyuchenkova treffen, am Samstag hat sie einem männlichen Fitting Partner Paroli zu bieten versucht. Der junge Mann, das darf man sagen, hat sich nicht zurückgehalten. Und konnte dem Tempo von Zheng dennoch nur schwer folgen.
Alcaraz könnte Noah das Wasser reichen
Und damit zu Yannick Noah, also jenem Mann, der den Franzosen 1983 den letzten Heimsieg im Einzel beschert hat. Noah ist mit ganz viel Charisma gesegnet, kein Wunder, dass ihn Roger Federer und Co. als Kapitän des europäischen Laver-Cup-Teams eingesetzt haben. Als Gegenpol zu Andre Agassi, dem es an Strahlkraft natürlich auch nicht mangelt. Und gerade deshalb würde man sich vom „Yannick Noah Tag“ erwarten, dass auf der Anlage so richtig die Post abgeht, mit einer lässigen Aktion nach der anderen, inklusive Halligalli im Stade Philippe-Chatrier.
Das aber hat dieser Samstag irgendwie nicht im Gepäck - mit Ausnahme einer halben Stunde, in der Gael Monfils mit ein paar Ballkindern im größten Stadion herumgeblödelt hat. Dazu gab es mehrere Trainingssätze mit Schieds- und Linienrichtern und Ballkindern, etwa auf Suzanne-Lenglen zwischen Ugo Humbert und Daniel Altmaier. Ein paar Stunden später zogen Alexander Zverev und Alex de Minaur in derselben Versuchsanordnung auf dem Court Philippe-Chatrier nach.
Eben dort hatte zuvor auch schont der Titelverteidiger trainiert. Und wenn jemand Yannick Noah in Sachen Spielfreude heutzutage das Wasser reichen kann, dann doch wohl am ehesten Carlos Alcaraz.