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Roland Garros: Ein Gesicht der Zukunft? Lokalaugenschein bei Mirra Andreeva

Die erst 16-jährige Mirra Andreeva hat ihre Premiere im Hauptfeld von Roland Garros mit Bravour hinter sich gebracht. Andreeva besiegte Alison Riske-Amritraj mit 6:2 und 6:1.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 30.05.2023, 12:34 Uhr

Mirra Andreeva steht in Roland Garros in Runde zwei
© Getty Images
Mirra Andreeva steht in Roland Garros in Runde zwei

Von Jens Huiber aus Paris

Der Court 10 im Stade Roland Garros liegt zu manchen Tageszeiten im Schatten des Court Suzanne-Lenglen, am Dienstagvormittag strahlte indes die Sonne über Mirra Andreeva. Und warum auch nicht? Die erst 16-jährige Russin hat zuletzt in Madrid für Furore gesorgt, dort in ihrem zweiten WTA-Event überhaupt (die Premiere gab es im Herbst 2022 in Monastir) das Achtelfinale erreicht. Bei den French Open nun hat Andreeva die Qualifikation einigermaßen souverän gemeistert.

Grund genug für einen Lokalaugenschein.

Mirra Andreeva auf Court 10 am Dienstagvormittag
© privat/tennisnet
Mirra Andreeva auf Court 10 am Dienstagvormittag

Zunächst einmal die soft facts: Mirra Andreeva begleitet ihre Schläge nicht mit einem Urschrei. Das ist für den Tennis-Traditionalisten schon mal ein Pluspunkt. Ebenso wie der fast vollständige Verzicht auf ihr Handtuch. No towelling, also. Sehr erfrischend.

Sabalenka in Madrid zu stark

Der erste Aufschlag kommt schnell und gut, die Vorhand ist die präferierte Wahl der Angriffswaffe. Ob Andreeva am Netz Qualitäten hat, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen: In den 56 Minuten, in denen sie sich mit Alison Riske-Amritraj beschäftigen muss, wird von ihr kein einziger Volley gefordert. Warum auch? Es reicht auch so zum 6:2 und 6:1.

Die Beinarbeit ist gut, aber noch nicht exzellent. In der Defensive gibt es auch noch Luft nach oben, wie man in jenem Achtelfinal-Match in Madrid gegen Aryna Sabalenka gesehen hat. Aber natürlich wird sich Andreeva in den kommenden Jahren noch in allen Belangen verbessern.

Vielleicht im Zusammenspiel mit Schwester Erika, die auch erst 18 Jahre alt ist. Erika ist als Lucky Loser ins Tableau gerutscht, die Chancen gegen Emma Navarro aus den USA stehen nicht schlecht.

Schwester Erika Andreeva auch im Hauptfeld

Mirra muss nun gegen Diane Parry ran, die Rom-Finalistin Anhelina Kalinina glatt in zwei Sätzen bezwingen konnte. Die Zuschauer werden im Lager der Französin sein. Auch wenn Mirra Andreeva ihre Basis seit ein paar Jahren in der Grande Nation hat. Apropos Zuschauer: Auch Galo Blanco, Manager unter anderem von Andrey Rublev, hat sich die Partie der Teenagerin vor Ort angesehen. Vielleicht auch aus professionellem Interesse. Aber natürlich steht Andreeva schon längst bei einer Agentur unter Vertrag.

Hier das Einzel-Tableau der Frauen

von Jens Huiber

Dienstag
30.05.2023, 12:33 Uhr
zuletzt bearbeitet: 30.05.2023, 12:34 Uhr