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Roland Garros: Jannik Sinner - Auch am eigenen Druck gescheitert

Jannik Sinner ist in Roland Garros schon in Runde zwei nach einem grandiosen Match an Daniel Altmaier gescheitert. Der Südtiroler hat sich eigenen Angaben nach wohl auch zu sehr unter Druck gesetzt.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 01.06.2023, 20:51 Uhr

Jannik Sinner hat keinen erfolgreichen Donnerstag in Roland Garros erlebt
© Jürgen Hasenkopf
Jannik Sinner hat keinen erfolgreichen Donnerstag in Roland Garros erlebt

„Karma is a bitch“, sagt man ja. Und als aufmerksamer Beobachter der Tennisszene kommt man nach dem Aus von Jannik Sinner bei den French Open gegen Daniel Altmaier fast nicht umhin, an Sinners Rede als unterlegener Finalist in Miami zu denken. Da hatte er nämlich in Richtung seines Bezwingers Daniil Medvedev geraunt, mal sehen, wie dieser sich denn auf Sand schlagen würde.

Nun, nachdem beide in Roland Garros keine Rolle mehr spielen und die großen Turniere der Sandplatzsaison für Sinner und Medvedev vorbei sind, könnte Medvedev zurück raunen: Besser als Du. Denn immerhin hat der Russe in Rom unerwartet einen bedeutenden Titel geholt. Und Sinner ist bei der Vergabe der Trophäen leer ausgegangen.

Aber das wird Medvedev natürlich nicht machen. Und festzuhalten ist auch: Jannik Sinner war und ist jede Gehässigkeit fremd, der Südtiroler ist ein fairer Sportsmann, egal, wie die Umstände gerade sind. Und außerdem: Hätte die Netzkante Sinner beim zweiten Matchball gegen Altmaier nicht einen Streich gespielt, dann würden sich diese Zeilen erübrigen. Noch.

Sinner noch ohne 1000er-Titel

Denn im Vergleich mit den anderen beiden Spielern, die als neues Triumvirat den Tennissport bestimmen sollen, gerät Jannik Sinner gerade ein wenig ins Hintertreffen. Carlos Alcaraz ist über fast jeden Zweifel erhaben, darf sich ja schon Grand-Slam-Sieger nennen und hat außerdem schon vier Masters-1000-Titel gewonnen. Zwei davon in diesem Jahr, in Indian Wells und Madrid. Sinner wartet noch auf ein Championat in dieser Kategorie.

Und spürt den Hauch von Holger Rune im Nacken. Der Däne könnte Sinner in Paris im Race überholen, dazu bedarf es noch zweier Siege. Und Rune hat sich eben auch schon ein 1000er geholt, vergangenen Herbst in Paris-Bercy.

Alcaraz und Rune haben Djokovic schon geschlagen

Die Niederlage gegen Rune in Monte-Carlo ist eine jener, die Jannik Sinner in den letzten Woche sehr geschmerzt haben. Wie jene gegen Medvedev in Miami, wie jene gegen Francisco Cerundolo in Rom, und nun jene gegen Daniel Altmaier in Paris. Das sprach Sinner auch in seiner Pressekonferenz an: „Vielleicht habe ich mich bei meinen letzten beiden Turnieren zu sehr unter Druck gesetzt.“

Nun kommt der Rasen, Sinners Spiel passt da ja ganz gut, im vergangenen Jahr hat er in Wimbledon Carlos Alcaraz geschlagen und gegen Novak Djokovic die ersten beiden Sätze gewonnen. Aber eben nur die. Auch das ein Unterschied zu Carlos Alcaraz und Holger Rune. Die beiden konnten den serbischen Großmeister schon besiegen. Wenn auch nicht auf Grand-Slam-Ebene.

Hier das Einzel-Tableau in Roland Garros

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von Jens Huiber

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02.06.2023, 09:50 Uhr
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